Der niederländische Pavillon, der einst das Herzstück der Expo 2000 in Hannover bildete, hat sich in den letzten Jahren zum verfallenen „Lost Place“ gewandelt. Das innovative Design, das auf die Kunst des Stapelns von Landschaften und Gebäuden setzte, hat seit dem Ende der Weltausstellung Jahr für Jahr gelitten. Der Pavillon, der in seiner Blütezeit mit einer beeindruckenden Fläche und atemberaubenden Aussichten aufwarten konnte, wurde zum Symbol für Vernachlässigung, Vandalismus und sogar gelegentliche Brandstiftungen.
Die Wende kam, als die Zech-Gruppe zusammen mit ihrem Tochterunternehmen, der „Wohnkompanie Nord GmbH“, im Gespräch über den pädagogisch-kulturellen Wert des Standorts war. Für 65 Millionen Euro wird das alte Gebäude nun saniert und umgebaut. Das Projekt zielt darauf ab, Arbeits- und Wohnräume zu schaffen, die angesichts der sich wandelnden Bedürfnisse junger Menschen in der heutigen Gesellschaft relevant sind. Besonders hervorgehoben werden die Co-Working-Spaces, die für Berufsanfänger und Studierende gedacht sind, sowie ein modernes Studentenwohnheim mit 368 Mikrowohnungen.
Die Vision hinter der Sanierung
„So entsteht zum einen eine nachhaltige Immobilie, zum anderen ist ein Stück Expo in Hannover und auch ein großes Stück Architektur gerettet“, betont der Projektleiter Björn Jeschina. Auf dem ehemaligen Expo-Gelände werden die acht gestapelten Landschaften in acht spezifische Lern- und Arbeitswelten umgewandelt. Diese neuen Bereiche sind nicht nur für Studierende attraktiv, sondern richten sich auch an Investoren, die an einer zukünftigen Wertsteigerung interessiert sind, wobei die Preise zwischen 170.000 und 230.000 Euro liegen sollen.
Im Rahmen der Wiederbelebung des Pavillons wird es auch zahlreiche Annehmlichkeiten geben. Eine Garten-Plattform wird gestaltet, um an die ursprünglichen Expo-Plattformen zu erinnern, während weitere Einrichtungen, darunter eine Bibliothek, ein Fitnessraum und eine Dachterrasse, für ein modernes Lebensumfeld sorgen. Die Planungen werden erneut durch das renommierte Architekturbüro MVRDV unterstützt, das bereits für die ursprüngliche Architektur verantwortlich war.
Die Bauarbeiten haben bereits im Mai 2022 mit der Grundsteinlegung begonnen. In dieser Phase wurden die 200 Jahre alten Eichenstämme entfernt und durch robuste Betonstützen ersetzt, die schwer genug sind, um das neue Konzept zu stützen. Innovative Ideen fließen auch in die Gestaltung von Möbeln ein, da eine Möbelmanufaktur sich der Herausforderung angenommen hat, Tische aus den abgerissenen Eichen zu erstellen.
Mit Blick auf die Zukunft soll der erste Einzug der Mieter für 2025 vorgesehen sein. Der Fortschritt des Projekts wird weiterhin beobachtet und es bleibt spannend, wie die Rückkehr des niederländischen Pavillons die Erinnerung an die kreative und nachhaltige Vision der Expo 2000 bewahrt. Details zu weiteren Entwicklungen können in aktuellen Berichten, wie www.merkur.de berichtet, nachgelesen werden.