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Ein massiver Technikausfall bei der Bundespolizei hat am Freitag an mehreren großen deutschen Flughäfen für erhebliche Probleme bei der Einreise aus Nicht-Schengen-Staaten gesorgt. Die Systeme zur automatischen Einreise funktionierten nicht, wodurch die Polizei gezwungen war, die Kontrollen manuell durchzuführen. Dies führte zu stundenlangen Wartezeiten und einem regelrechten Rückstau an Flughäfen wie Frankfurt, Berlin, Düsseldorf, Hannover und Hamburg, wie krone.at berichtete. Passagiere aus dem Schengen-Raum waren jedoch nicht betroffen, und der Flugbetrieb verlief weiterhin ohne nennenswerte Beeinträchtigungen.
Die Bundespolizei selbst konnte zunächst keine Stellungnahme zu den Ursachen des Ausfalls abgeben. Die Probleme sind auf den Ausfall des wichtigen polizeilichen Informationssystems Inpol zurückzuführen, ein Datenverbund, der für den Austausch von Informationen zwischen Bund und Ländern zuständig ist. Der Vorsitzende der Bundespolizeigewerkschaft, Heiko Teggatz, kritisierte die IT-Mängel scharf und bezeichnete sie als „Hausgemachtes Problem“, da seit drei Jahren notwendige Modernisierungen finanziell ignoriert würden. „Es war nur eine Frage der Zeit, bis so etwas passiert“, so Teggatz gegenüber der Bild-Zeitung. Das fehlende Geld für eine zeitgerechte IT-Infrastruktur wird auf rund 150 Millionen Euro geschätzt, welches die Ministerin Nancy Faeser (SPD) systematisch übersehen habe, wie sueddeutsche.de berichtete.
Die anhaltenden Probleme könnten ernsthafte Folgen für das gesamte europäische Schengen-System haben, warnte Teggatz. Die Verzögerungen schürten nicht nur Frustration bei den Reisenden, sondern stellten auch die Integrität der Sicherheitskontrollen in Frage. Aktuell sind die Flughäfen in Leipzig und Dresden von den technischen Störungen nicht betroffen, gegebenenfalls besteht hier also ein Lichtblick inmitten der chaosartigen Lage.
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