Hannover. Am 28. Oktober wird ein bedeutendes Bauvorhaben in der Stadt vollzogen, wenn der Verkehr von der alten Südschnellwegbrücke auf die frisch errichtete Ersatzbrücke umgeleitet wird, die in anderthalbjähriger Bauzeit entstanden ist. Aktuell befinden sich die Baufirmen in der Endphase, um die letzten Arbeiten wie die Montage der Leitplanken und die Anbringung der Fahrbahnmarkierungen abzuschließen. "Wir liegen im Zeitplan", äußerte sich Reinmar Wunderling, Projektleiter der Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr, optimistisch.
Die ursprüngliche Planung sah vor, die alte Brücke über die Hildesheimer Straße bereits Ende 2023 zu ersetzen. Verzögerungen bei der Ausschreibung sowie rechtliche Auseinandersetzungen sorgten jedoch für zusätzliche Herausforderungen. Auch unvorhergesehene Probleme, wie das Vorhandensein eines Abwasserkanals, der nicht wie auf den Plänen angegeben verlief, erschwerten den Bau. Dies führte zu einer kurzfristigen Umverlegung, um den Anforderungen gerecht zu werden.
Eröffnung der neuen Brücke
Die Eröffnung der neuen Brücke wird am 28. Oktober um 14 Uhr gefeiert. Anwesend sein werden hochrangige Vertreter, darunter Gero Hocker, Parlamentarischer Staatssekretär im Bundesverkehrsministerium, und Niedersachsens Verkehrsminister Olaf Lies. Vor der Verkehrsverlagerung wird die Brücke ab 9 Uhr für die letzten Arbeiten gesperrt.
Die neue Brücke, die 970 Meter lang und 16 Meter breit ist, ruht auf 105 Stützen. Für den Bau wurden beeindruckende 3100 Tonnen Stahl und 3000 Kubikmeter Beton verwendet. "Die alte Brücke ist wirklich marode", schilderte Wunderling die Dringlichkeit der Maßnahme. Um eine weitere Nutzung der alten Brücke zu gewährleisten, wurde sie in den letzten Jahren für mehrere Millionen Euro verstärkt und wird fortwährend von Sensoren überwacht.
Eine alarmierende Situation trat während der Bauarbeiten auf, als die Sensoren einen möglichen Riss meldeten. Dies führte zu einer sofortigen Reaktion des Projektteams, das zum Glück feststellen konnte, dass es sich lediglich um einen Sensorfehler handelte. Ein tatsächliches Versagen der altehrwürdigen Brücke hätte schwerwiegende Konsequenzen für den Verkehr in Hannover gehabt, wie der Fall der Carolabrücke in Dresden zeigte. Vergangenen September war diese plötzlich zusammengebrochen, was zu panischen Reaktionen führte.
Ausblick auf zukünftige Bauarbeiten
Ab Anfang des kommenden Jahres steht ein weiterer wichtiger Abschnitt des Südschnellwegausbaus an: Der Bau neuer Brücken über die Leine und die Kiesteiche. Projektleiter Wunderling betonte, dass der Zustand der bestehenden Brücken nur geringfügig besser sei als der der Brücke über die Hildesheimer Straße. Ziel ist es, die Bauzeiten minimal zu halten, indem die neuen Brücken neben den altehrwürdigen Strukturen errichtet werden, bevor diese abgerissen werden.
Obwohl die neue Brücke über die Hildesheimer Straße den Verkehr nicht auf zwei Spuren pro Richtung leiten kann, wird eine Umleitung über die neuen Brücken in wenigen Jahren eingerichtet. Der gesamte Ausbau soll bis Ende 2026 abgeschlossen sein, was die Verkehrsführung erheblich verbessern sollte. Damit ist die Erneuerung der Südschnellwegbrücke der erste Schritt in einem größeren Bauvorhaben, das zur Steigerung der Verkehrssicherheit und Effizienz in der Region beitragen wird.
Für weitere Informationen zu den Entwicklungen des Bauprojekts und der termingerechten Fertigstellung können interessierte Leser einen Blick auf die aktuellen Berichterstattungen werfen, wie www.haz.de berichtet.
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