Im aktuellen Map-Report 935, der am 5. September 2024 veröffentlicht wurde, hat die LVM Krankenversicherungs-AG gleich die höchste Punktzahl im sogenannten „Bilanzrating private Krankenversicherung 2023“ erzielt. Dies ist ein bedeutendes Ereignis für die private Krankenversicherungsbranche, da zum ersten Mal die LVM an die Spitze rückt und die Bestnote „mmm+“ („hervorragend“) erhält. Zusammen mit der LVM haben auch die Universa Krankenversicherung a.G., die Alte Oldenburger, sowie die Signal Iduna und die Provinzial Krankenversicherung Hannover AG diese Auszeichnung erhalten.
Die Map-Report-Redaktion hat seit der Premiere dieses Ratings vor vier Jahren insgesamt 30 Gesellschaften eingehend analysiert. Die Analysten bewerteten nicht nur die stärksten Marktteilnehmer, sondern haben auch darauf geachtet, dass berücksichtigte Gesellschaften aktiv in der Vollversicherung sind. Auffallend ist, dass die Ottonova Krankenversicherung AG nicht in der Gesamtwertung enthalten ist, jedoch in speziellen Kennzahlen auftaucht.
Bewertungssystem und Kriterien
Das Rating basiert auf zehn verschiedenen Kennzahlen, die von „A“ wie Abschlusskostenquote bis „V“ wie Vorsorgequote reichen. Diese Kriterien bieten einen umfassenden Überblick über die Performance der Versicherer, einschließlich Erfolg, Sicherheit und Effizienz. Um die kurzfristigen Effekte auszugleichen, wurden fünfjährige Durchschnittswerte von 2019 bis 2023 herangezogen. Für jede dieser Kennzahlen konnten maximal 20, 30 oder 40 Punkte erreicht werden, wobei die Ergebnisse auf insgesamt 300 Punkte zusammengerechnet wurden.
Die Bewertungsskala sieht vor, dass ab 225 Punkten die Note „mmm“ vergeben wird, während die Höchstnote „mmm+“ bei 255 Punkten und mehr beginnt. Diese Noten werden fortlaufend angepasst, um einen fairen Vergleich zwischen den Anbietern sicherzustellen.
Die LVM konnte in diesem Jahr mit 274 Punkten im Rating überzeugen und ist damit die leistungsstärkste Gesellschaft. Die Universa folgte mit nur einem Punkt weniger und verbesserte sich auf den zweiten Platz. Dicht gefolgt von der Alten Oldenburger mit 272 Punkten, die in den letzten drei Jahren auf den ersten Platz gelangte. Alle drei Krankenversicherer erhielten wiederholt die Bestnote „mmm+“ für ihre hervorragenden Leistungen im vergangenen Jahr.
Die Signal Iduna hat sich ebenfalls erheblich verbessert, indem sie von 254 auf 268 Punkte stieg und den vierten Platz verteidigte. Die Provinzial Hannover AG steigert sich von „sehr guten“ 242 auf „hervorragende“ 255 Punkte und zeigt damit ähnliche Fortschritte. Zusammen bilden sie die Spitze der Krankenversicherer im Rating.
Branchenschwergewichte und ihre Platzierungen
Es ist bemerkenswert, dass trotz ihrer marktführenden Stellung nur einige der großen Unternehmen in der Spitzengruppe vertreten sind. Während die Signal Iduna, die Allianz und die Continentale bei den Top-Rankings abschnitten, liegt der Branchensieger Debeka mit 207 Punkten und der Note „mm“ für „gute Leistungen“ lediglich an 18. Stelle. Die Axa Krankenversicherung AG und die DKV Deutsche Krankenversicherung AG schnitten ebenfalls unterdurchschnittlich ab, mit 185 bzw. 184 Punkten.
Diese Ergebnisse zeigen, dass die Platzierung im Rating nicht allein durch die Unternehmensgröße, sondern vor allem durch die Qualität der Dienstleistungen und der Finanzkennzahlen beeinflusst wird. Laut Reinhard Klages, dem Chefredakteur des Map-Reports, sind neben den Bilanzkennzahlen auch andere Aspekte wie Servicequalität und Beitragsentwicklung wichtig, jedoch nicht in den Bilanzanalysen abgebildet.
Der vollständige Map-Report Nummer 930, der die detaillierten Ratings und verschiedene Kennzahlen analysiert, ist für interessierte Leser bei der Franke und Bornberg GmbH erhältlich. Er bietet auf 135 Seiten nicht nur eine umfassende Analyse der Bewertungen, sondern auch historische Daten von 2012 bis 2023 zur Entwicklung der einzelnen Anbieter.
Zusammenfassend zeigt der aktuelle Map-Report eine klare Rangordnung unter den privaten Krankenversicherern, die sowohl auf finanzieller Stabilität als auch auf Servicequalität basiert. Mit der LVM an der Spitze zeichnet sich eine positive Entwicklung innerhalb der Branche ab.
– NAG