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IG Metall droht: VW-Standorte in Gefahr – Vier-Tage-Woche als Rettung?

Die Situation bei Volkswagen (VW) hat sich in den letzten Tagen dramatisch verschärft. Die Gewerkschaft IG Metall strebt an, schnellstmöglich über die neuen Sparpläne von VW zu verhandeln. In diesem Kontext wird angedacht, die regulär im Herbst anstehende Tarifrunde vorzuverlegen, um betriebsbedingte Kündigungen zu vermeiden.

Christiane Benner, die Bundesvorsitzende der IG Metall, erklärte kürzlich auf einer tarifpolitischen Konferenz in Hannover, dass eine Vier-Tage-Woche für die Mitarbeiter der Kernmarke VW eine Option sein könnte, um Arbeitsplätze zu sichern. „Das kann mit eine der Optionen sein“, so Benner. Ihr Anliegen ist klar: Die Werkschließungen und entlassungsbedingten Kündigungen, die VW nicht mehr ausschließt, müssen vom Tisch. „Das sind für uns absolut rote Linien“, betonte Benner. Sie möchte umgehend mit dem Automobilkonzern in Gespräche eintreten, um gemeinsam Lösungen zu erarbeiten.

Die Notwendigkeit von Verhandlungen

VW hat jüngst den eingeschlagenen Sparkurs nochmals verschärft. Das Unternehmen hat angekündigt, dass es möglicherweise zu Werksschließungen in Deutschland kommen könnte, und die einmal vereinbarte Beschäftigungssicherung, die betriebsbedingte Kündigungen bis 2029 ausschließt, könnte aufgekündigt werden. Dies stellt eine besorgniserregende Wendung dar, da es möglicherweise erstmals seit 30 Jahren zu Entlassungen kommen könnte. VW zielt darauf ab, eine Finanzlücke von fünf Milliarden Euro im Sparpaket zu schließen, was die Dringlichkeit der Verhandlungen unterstreicht.

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Diese Krise ist nicht die erste für VW. In den frühen 1990er Jahren führten ähnliche Umstände dazu, dass das Unternehmen mit der Gewerkschaft eine Vier-Tage-Woche einführte, um drastische Entlassungen und den Verlust von rund 30.000 Arbeitsplätzen zu vermeiden. Dies zeigt, dass die Diskussion um Arbeitszeitmodelle in Krisenzeiten für VW nicht neu ist und möglicherweise als Lösungsansatz in Betracht gezogen werden könnte.

Die IG Metall fordert dazu auch eine Gehaltserhöhung von sieben Prozent für die Beschäftigten der Metall- und Elektroindustrie, einschließlich VW. Laut Thorsten Gröger, dem Hauptverantwortlichen der IG Metall in Niedersachsen, gibt es keinen Grund, von dieser Forderung abzuweichen: „Selbst in Phasen, wo es Volkswagen exorbitant besser ging als dem Rest der Branche, haben wir bei Volkswagen die gleichen Entgeltsteigerungen vereinbart.“ Dies verdeutlicht, dass die Gewerkschaft eine klare Position bezieht und nicht bereit ist, Kompromisse einzugehen, solange die Arbeitsplätze gefährdet sind.

Die Tarifrunde für die Metall- und Elektroindustrie in Niedersachsen beginnt am kommenden Donnerstag, während die Verhandlungen über den VW-Haustarif eigentlich erst ab Mitte oder Ende Oktober stattfinden sollten. Die IG Metall drängt auf eine parallele Verhandlung zu den branchenspezifischen Tarifverhandlungen, um die Wünsche der Beschäftigten einheitlich zu vertreten.

An diesem Punkt ist es von zentraler Bedeutung zu beobachten, wie VW auf die Forderungen der IG Metall reagiert. Der CEO und das Management müssen rasch Entscheidungen treffen, die sowohl die wirtschaftlichen Herausforderungen des Unternehmens berücksichtigen als auch die Bedürfnisse und Sicherheit der Mitarbeiter gewährleisten. Die kommenden Wochen werden entscheidend sein für die Zukunft vieler Arbeitsplätze und die Stabilität des Unternehmens. Die Entwicklungen werden mit größerer Aufmerksamkeit verfolgt, insbesondere, da die Nachrichten über mögliche Sparmaßnahmen und Entlassungen in der Öffentlichkeit viel Beachtung finden.

Quelle/Referenz
news38.de

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