In Hannover hat die 31-jährige Jennifer Fröhlich, die unter dem Pseudonym Jennifer Bright veröffentlicht, einen bemerkenswerten Weg zur Autorin eingeschlagen. Ursprünglich hatte sie nie daran gedacht, einmal selbst Geschichten zu schreiben, sondern war eine begeisterte Leserin von Fantasy und Romance. Mittlerweile hat sie fünf Bücher im Genre New Adult veröffentlicht – einer literarischen Unterkategorie, die sich mit modernen Liebesgeschichten beschäftigt.
Die Anfänge in ihrer Berufskarriere lagen im Einzelhandel. Trotz einer Ausbildung und späteren Überlegungen, ein Betriebswirtschaftsstudium aufzunehmen, blieb Fröhlich im Verkauf tätig. Doch als ihr die Arbeit zu schaffen machte und sie unzufrieden wurde, begann sie darüber nachzudenken, wie es weitergehen könnte. In dieser Phase stieß sie auf das New Adult-Genre, das ihr Interesse weckte. „Ich habe sogar gegoogelt, was das bedeutet“, erzählt sie.
Von der Leserin zur Autorin
Die digitale Welt bereitete schließlich den Weg für ihre kreativen Ambitionen. Auf sozialen Plattformen wie Instagram entdeckte sie das sogenannte „Bookstagram“, wo Leserinnen und Leser Bücher empfehlen und diskutieren. Angespornt von der Idee, selbst Geschichten zu schreiben, meldete sie sich 2018 bei Wattpad an – einer Plattform, auf der Autorinnen und Autoren ihre Geschichten kostenlos veröffentlichen können. Für Fröhlich war das eine Herausforderung, aber auch eine faszinierende Möglichkeit, ihre Ideen zu teilen.
2019 begann sie ernsthaft mit dem Schreiben und lud regelmäßig neue Kapitel hoch. Das positive Feedback motivierte sie, weiterzumachen, und trotz anfänglicher Zweifel, ob sie es schaffen würde, nahm alles seinen Lauf. Die Wende kam, als sie eine E-Mail vom Forever Verlag erhielt, der ihr Debütwerk entdecken wollte. „Ich dachte erst, das ist ein Scherz“, erinnert sie sich. Doch es war ernst, und ein Vertrag wurde in die Wege geleitet.
Ein Erfolg auf eigenen Wegen
Ihr erster Roman, „The Right Kind of Wrong“, erschien im Januar 2020 und markierte einen emotionalen Höhepunkt in ihrem Leben. „Ich habe mit den Tränen gekämpft, als ich mein Buch zum ersten Mal gesehen habe“, beschreibt Fröhlich den Moment. Darin behandelt sie ein Tabuthema, indem die Protagonistin sich in den Freund ihrer besten Freundin verliebt, was das klassisch romantische Bild aufbricht.
Seitdem hat sie mit „Almost isn’t enough. Whispers by the Sea“ und dem bald erscheinenden „Almost isn’t enough. Echoes of the Past“ ihre Reihe fortgesetzt. Insgesamt braucht sie für ein Buch etwa sechs bis zehn Monate, während sie weiterhin ihren Teilzeitjob im Büro ausübt. „Das bleibt ein Hobby für mich, auch wenn ich ein wenig Geld damit verdiene“, sagt sie und hebt hervor, dass es kein langfristiges Ziel für sie ist, Vollzeitautorin zu werden. Ihr Sicherheitsbedürfnis stehe dem entgegen.
Fröhlich hat einen klaren Blick darauf, was sie mit ihren Geschichten erreichen möchte. Sie glaubt, dass es wichtig ist, über traditionelle Vorstellungen von Romantik hinauszugehen. „Sonst lebt man Frauen vor, dass Heiraten und Kinder bekommen das ultimative Ziel ist“, erklärt sie. Ihre Ideen für die Bücher entstehen häufig spontan und werden durch persönliche Erfahrungen ergänzt – ihre eigenen Panikattacken fanden ihren Weg in ihr erstes Buch.
Die Liebe zur Literatur und das Schreiben sind für Fröhlich Gegenstände des persönlichen Wachstums und der kreativen Entfaltung. Ihr Weg, der einst ungewiss begann, hat sich in ein eindrucksvolles Kapitel ihres Lebens verwandelt, das andere dazu inspirieren kann, den eigenen Träumen zu folgen.