Am Mittwochabend wurde Renars Uscins, der Star der SG Flensburg-Handewitt, zum ersten Mal auf die Bank gesetzt, als sein Team im Pokal-Achtelfinale gegen Hannover verlor. Der deutsche Nationalspieler hatte zuvor alles gegeben: In einem spannenden Match erzielte er sechs Tore und kämpfte in der Abwehr. Doch als die Niederlage unausweichlich war, zog Trainer Christian Prokop die Reißleine und nahm ihn vom Feld. Ein bitterer Moment für den 22-Jährigen, der nach einer intensiven Länderspielwoche mit zwei Spielen für Deutschland, einschließlich einer anstrengenden Reise in die Türkei, dringend eine Pause benötigte.
Uscins unter Druck – Ein Spieler mit Verantwortung
Der Druck auf Uscins ist enorm. Nach einer Heim-EM und einer kompletten Bundesliga-Rückrunde hat er in dieser Saison bereits eine beeindruckende Leistung gezeigt. Mit herausragenden Spielen, darunter acht Tore gegen Flensburg und elf gegen Berlin, führt er die Bundesliga-Schützenliste an. Doch trotz seiner Erfolge wird er von der Öffentlichkeit und den Medien kritisch beäugt. Die Diskussion über seine Einsatzzeiten im Nationalteam, insbesondere im Spiel gegen die Türkei, hat für Aufregung gesorgt. Trainer Alfred Gislason ließ ihn über 50 Minuten spielen, was einige Experten als übertrieben empfanden.
Die Situation eskalierte fast zu einem Skandal, als Prokop, der auch schon Bundestrainer war, die Belastung für Uscins ansprach. Die Schlagzeilen über den „Handball-Zoff“ ließen nicht lange auf sich warten. Doch nach dem Gespräch mit dem Deutschen Handballbund (DHB) scheint alles geklärt zu sein. Prokop zeigte sich nach dem Pokal-Aus gelassen und betonte, dass die Niederlage gegen Flensburg nichts mit Uscins' Belastung zu tun hatte. „Wir können Flensburg packen, aber eben nicht an jedem Tag“, erklärte er.
Hannover auf Erfolgskurs trotz Rückschlag
Trotz der Niederlage bleibt Hannover in der Liga stark und steht auf dem zweiten Platz, nur drei Punkte hinter den Spitzenreitern. Die nächsten Spiele gegen die Meisterschaftsfavoriten SC Magdeburg und THW Kiel stehen bevor. Für diese entscheidenden Partien wäre ein ausgeruhter Uscins von großem Vorteil. Glücklicherweise sind in diesem Jahr keine weiteren Länderspiele mehr geplant, sodass Prokop die Belastung seines Spielers besser steuern kann. Die WM im Januar ist das nächste große Ziel für den talentierten Rückraumspieler.
Details zur Meldung