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Badetote im Sommer: Trübe Bilanz für Niedersachsen und ganz Deutschland

Alarming rise in drownings: Bis zum 10. September 2023 ertranken in Deutschland bereits 353 Menschen, ein deutlicher Anstieg im Vergleich zum Vorjahreszeitraum, wobei vor allem ältere Männer und Badeunfälle in Flüssen und Seen tragisch betroffen sind – die DLRG fordert mehr Sicherheit und Schwimmausbildung für Kinder!

Hannover/Bad Nenndorf (dpa) – Die sommerliche Freude, Zeit am Wasser zu verbringen, hat dieses Jahr eine düstere Kehrseite ergeben. Laut einer alarmierenden Statistik ertranken in deutschen Gewässern bis zum 10. September 2023 insgesamt 353 Personen. Zum Vergleich: Im Vorjahr waren es zu diesem Zeitpunkt 278 fatale Badeunfälle. Diese Entwicklung ist nicht nur besorgniserregend, sondern stellt auch einen traurigen neuen Höchststand dar, der an die Zahlen des Jahres 2019 erinnert, als bis zu diesem Datum 365 Menschen ums Leben kamen.

Ute Vogt, die Präsidentin der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG), äußerte sich besorgt: «Trotz aller Appelle und zahlreicher mahnender Beispiele waren viele Personen beim Baden und Wassersport nicht vorsichtig genug.» Besonders auffällig ist der Anstieg in den Zahlen während der Hitzewelle im August, als allein in diesem Monat 80 Menschen ertranken, dass sind 33 mehr als im August 2022 und der höchste Stand seit August 2020 mit 117 Todesfällen.

Besondere Gefahren an Gewässern

Die DLRG betont, dass unter Ertrinken die lebensbedrohliche Situation zu verstehen ist, die entsteht, wenn jemand ins Wasser eintaucht oder unter Wasser gerät, was zu einem Sauerstoffmangel führt. Diese Gefahr ist besonders real, wenn man beispielsweise beim Schwimmen unvorbereitet auf ein Hindernis stößt.

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Besonders prekär ist die Situation für Menschen über 50 Jahre. Laut DLRG sind 60 Prozent der Opfer in dieser Altersgruppe, während in den vergangenen fünf Jahren lediglich die Hälfte der Ertrunkenen aus dieser Altersgruppe stammte. Ute Vogt machte deutlich, dass die hohen Temperaturen und plötzliche Herz-Kreislauf-Probleme im Wasser eine große Gefahr darstellen. «Wir empfehlen dringend, bewachte Badestellen aufzusuchen», fügte sie hinzu. Männliche Schwimmer sind weiterhin überproportional betroffen, da 77 Prozent der Badetoten Männer sind.

Rettungsschwimmer im Einsatz

In der Zeit zwischen Mai und September sind an den deutschen Küsten rund 6.000 freiwillige Rettungsschwimmer aktiv, die an Stränden für Sicherheit sorgen. Außerdem helfen etwa 49.000 ehrenamtliche Helfer an Seen und in Schwimmbädern, um die Gefahren des Wassers zu minimieren. Es ist bemerkenswert, dass die DLRG mit über 600.000 Mitgliedern die größte freiwillige Wasserrettungsorganisation der Welt ist.

Auf den kommenden Schuljahre könnte die Zahl der Badeunfälle durch geschultes Schwimmen sinken. Die DLRG fordert mehr Wasserflächen und qualifizierte Schwimmlehrer in Schulen, um sicherzustellen, dass alle Kinder sicher schwimmen können. In diesem Jahr ertranken bis zum Ende der Sommerferien 12 Kinder bis 10 Jahre, was einen leichten Rückgang im Vergleich zu 2022 darstellt.

Die DLRG hebt auch hervor, dass die meisten Badeunfälle in Flüssen und Bächen passieren. Bis zum Stichtag wurden hier 134 Opfer verzeichnet, während in Seen und Teichen 133 Menschen starben. Auffällig ist der mit 28 Todesfällen verzeichnete Anstieg an den Küsten der Nord- und Ostsee, wo im Vorjahr dies nicht gezählt wurde.

Insgesamt haben die Ehrenamtlichen der DLRG bis Ende August 234 Menschen vor dem Ertrinken gerettet. Im Binnenland wurden ähnlich viele Rettungseinsätze verzeichnet, jedoch stehen die genauen Zahlen bis nach dem Jahreswechsel noch aus. Die DLRG fordert eine stärkere Sensibilisierung und geeignete Programme, um zukünftige Risiken zu minimieren.

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