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Ermittlungen gegen betrügerische Callcenter in Europa hatten kürzlich einen spektakulären Erfolg: In einem länderübergreifenden Einsatz vom 25. November bis zum 6. Dezember wurden insgesamt 20 Verdächtige festgenommen, die in zahlreiche Enkeltrick-Betrügereien verwickelt waren. Bei diesen Machenschaften versuchten die Täter, meist ältere Menschen, durch gefälschte Anrufe zu täuschen, indem sie vorgaben, ein Angehöriger sei in einen schweren Autounfall verwickelt und benötige dringend Geld, um eine Kaution zu zahlen. Laut den Ermittlungen von Volksblatt und Tagesspiegel kam es in mehreren Ländern zu diesen Vorfällen, darunter Deutschland, Polen, Luxemburg und die Schweiz.
Mit einem massiven Einsatz von bis zu 1.000 Polizisten pro Tag wurden 391 Betrugsversuche unterbunden, wobei ein Gesamtbetrag von mehr als 4,85 Millionen Euro als Schaden verhindert werden konnte. Insbesondere im deutschen Bundesland Niedersachsen konnte durch schnelle Intervention ein Schaden von rund 1,5 Millionen Euro abgewendet werden. Ermittler haben dabei drei Callcenter in Polen zerschlagen, wobei zwei dicht gedrängt in einem Hotel Zimmer und einer Wohnung in Warschau betrieben wurden. Sechs der festgenommenen Verdächtigen sollen hochprofessionell und systematisch vorgegangen sein, wie Ermittler berichteten.
Das Phänomen der Enkeltricks
Die außergewöhnlichen Maßnahmen kommen nicht zuletzt als Antwort auf die wachsende Bedrohung durch solche Betrugsmaschen, die sich durch das Aufkommen von länderübergreifenden Gruppen zunehmend verstärkt haben. Der Einsatz bezeichnete sich als bereits der dritte dieser Art im Kampf gegen das Phänomen. Die Tatsache, dass die Betrüger vermehrt aus dem Ausland anrufen und so gezielt ältere Menschen ins Visier nehmen, macht diese Problematik umso beunruhigender. Kriminelle nutzen moderne Kommunikationsmittel, um ihre skrupellosen Machenschaften durchzuführen, was von den Ermittlern mit Hochdruck verfolgt wird.
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