In einem erschütternden Fall von illegalem Tierhandel wurden 34 Hundewelpen in der Grafschaft Bentheim gerettet und zeigen nun erste Fortschritte zur Genesung. Diese kleinen, flauschigen Geschöpfe, im Alter von sechs bis acht Wochen, waren unter äußerst schlechten Bedingungen gehalten worden und benötigten sofortige medizinische Versorgung.
Die zuständige Tierärztin, Meike Lorenz-Kerzel, stellte bei ihrem ersten Besuch im Tierheim Lingen fest, dass die Welpen stark abgemagert und nicht gegen Tollwut geimpft sind. Dieses alarmierende Bild verdeutlicht die Dringlichkeit der Situation, da die Tiere viel zu jung von ihrer Mutter getrennt wurden. „Es ist Herz zerreißend zu sehen, in welch schlechtem Zustand diese kleinen Havanesen sind“, bemerkte Lorenz-Kerzel, die regelmäßig im Tierheim hilft.
Die kritische Zeit der Quarantäne
Der momentane Gesundheitszustand der Welpen führt dazu, dass sie mindestens eine Woche in Quarantäne bleiben müssen. „Die Aufzucht und Pflege solcher Welpen ist immer eine Herausforderung, vor allem bei einer so großen Anzahl“, erklärte Sonja Hegel, die Vorsitzende des Tierheims. Die erste Woche ist entscheidend für ihre Genesung, und es wird erwartet, dass die Kleinen erst während der nächsten zwei Wochen zur Vermittlung bereit sind. Trotz der Quarantänemaßnahmen haben sich bereits zahlreiche Interessenten für die Havanesen gemeldet.
Hegel verdeutlichte zudem, dass Welpen zwar sehr gefragt sind, die Aufnahme von so vielen Tieren auf einmal jedoch äußerst selten vorkommt. „Es ist eine schockierende Realität, dass wir häufig beschlagnahmte Tiere aufnehmen müssen, die aus schlechten Haltungsbedingungen stammen“, führt sie fort. Immer wieder sind die Verantwortlichen des Tierheims mit solchen traurigen Fällen konfrontiert.
Hintergründe des illegalen Handels
Die Ermittlung zu dem illegalen Tierhandel beginnt mit einer Kontrolle eines Hundezüchters in der Niedergrafschaft, wo die Welpen entdeckt wurden. Während das Veterinäramt in Nordhorn weiterhin Informationen zurückhält, ist klar, dass dieser Fall auf ein ernsthaftes Problem im Umgang mit Haustieren hinweist. So wurden neben den 14 im Lingener Tierheim untergebrachten Hunden noch 20 weitere in Osterwald aufgenommen.
Wenige Details sind derzeit bekannt, aber der Anruf des Veterinäramtes zählte zu den seltenen Momenten, in denen ein Tierheim nicht zögert, beim Schutz der Tiere einzugreifen. Die Notwendigkeit, sich um verwahrloste Tiere zu kümmern, ist ein ständiger Schatten für die Tierheimmitarbeiter und Freiwilligen, die in solchen Fällen oft an die Grenzen ihrer Kapazitäten stoßen.
Das allgemeine Bewusstsein für die Probleme im Tierhandel erwacht langsam, während die Rettung dieser Welpen einen Lichtblick inmitten der Dunkelheit eines traurigen Themas darstellt. Die Rettungsaktion zeigt, wie wichtig es ist, die Augen für die Bedürfnisse von Tieren zu öffnen und sein Bestes zu tun, um solche Vorfälle zu verhindern.
– NAG