In Deutschland konnte kürzlich ein Fall von Aujeszky-Virus bei einem Wildschwein im nordrhein-westfälischen Engelskirchen-Kaltenbach nachgewiesen werden. Dies beunruhigt insbesondere Hunde- und Katzenbesitzer, da das Virus für diese Tiere eine ernsthafte und oft tödliche Gefahr darstellt. Die Behörden berichten, dass es sich hierbei um den ersten bestätigten Fall im Oberbergischen Kreis seit 2022 handelt.
Die Situation im Nachbargebiet, dem Kreis Euskirchen, ist alarmierend: Hier werden monatlich acht bis zehn Infektionen verzeichnet. Auch aus dem Main-Tauber-Kreis ist bereits ein Fall in diesem Jahr bekannt. In vielen anderen Bundesländern, darunter Bayern, gibt es ebenfalls Berichte über eine Zunahme von Fällen, die teilweise in die dreistelligen Zahlen steigen.
Aujeszky-Virus: Was bedeutet das für Tiere?
Das Aujeszky-Virus, auch als Pseudowut bekannt, ist vor allem bei Wildschweinen verbreitet und wird von diesen Tieren auf andere Säugetiere übertragen. Neben den Wildschweinen können auch viele andere Säugetiere, wie Hunde und Katzen, ansteckend werden, während Pferde und Primaten nicht betroffen sind. Menschen sind von dieser Krankheit nicht bedroht.
Die Übertragung erfolgt durch direkten Kontakt mit Körperflüssigkeiten oder durch den Verzehr von nicht ausreichend erhitztem Fleisch erkrankter Schweine. Besondere Vorsicht ist geboten, da das Virus extrem resistent ist und selbst in gefrorenem Fleisch bis zu 36 Tage infektiös bleibt. Dies ist eine ernsthafte Gefahr für Haustiere, da auch ein Kontakt mit toten Wildschweinen zur Ansteckung führen kann.
Die Symptome des Virus sind bei Wildschweinen meist unsichtbar, sodass infizierte Tiere oft nur durch spezielle Untersuchungen auffallen. Bei anderen Tieren zeigen sich jedoch gravierende Symptome, die innerhalb weniger Tage zu einer tödlichen Erkrankung führen können. Juckreiz und neurologische Störungen sind charakteristisch, was die Tiere dazu bringt, sich selbst zu verletzen. Therapien sind in der Regel erfolglos, da der Fortschritt der Krankheit sehr schnell verläuft.
Prävention und Sicherheit für Haustiere
Für Hunde, insbesondere Jagdhunde, stellt das Aujeszky-Virus eine erhebliche Bedrohung dar, weshalb Jäger und Hundehalter den Kontakt zu Wildschweinen meiden sollten. Jemand sollte daran denken, dass Spaziergänge im Wald für herkömmliche Hunde in der Regel keine Gefahr darstellen, solange sie nicht in direkten Kontakt mit Wildschweinen kommen. Das Veterinäramt hat klargestellt, dass Deutschland insgesamt frei von der Aujeszkyschen Krankheit bei Hausschweinen ist, was für die Schweinehalter eine Erleichterung darstellt.
Um die Ausbreitung der Krankheit zu verhindern, empfehlen Experten, den Kontakt zwischen Haus- und Wildschweinen strikt zu vermeiden. Jäger und Schweinehalter sollten ihre Kleidung beim Betreten von Stallungen wechseln und keine Wildschweine auf ihren Betrieben aufbrechen. Die Situation bleibt jedoch angespannt, und es ist entscheidend, aufmerksam zu bleiben und die Hinweise der Gesundheitsbehörden zu befolgen, um die Gefahr sowohl für Haustiere als auch für die Landwirtschaft zu minimieren.
Für weitere Details zu diesem Thema, siehe den Bericht auf www.merkur.de.