Forschern ist es gelungen, alarmierende neue Erkenntnisse über die Sonne zu gewinnen: Sie könnte alle hundert Jahre einen gewaltigen Strahlungsausbruch, auch bekannt als „Superflare“, erleben. Dies geht aus einer umfangreichen Studie hervor, an der Wissenschaftler aus verschiedenen Ländern beteiligt waren, darunter auch das Max-Planck-Institut für Sonnensystemforschung in Göttingen. Bisher war man davon ausgegangen, dass solche Superflares nur alle tausend oder gar zehntausend Jahre auftreten. Doch die Auswertung von Daten von 56.450 stark sonnenähnlichen Sternen, die das Weltraumteleskop Kepler zwischen 2009 und 2013 beobachtete, zeigt, dass die Wahrscheinlichkeit für einen solchen explosiven Ausbruch erheblich höher ist, als man angenommen hatte. So ereigneten sich in diesen Daten insgesamt 2.889 Superflares über 2.527 Sterne, was einem durchschnittlichen Superflare pro Jahrhundert pro Stern entspricht, wie Welt.de berichtet.
Die Gefahren eines Superflares
Die Energie, die bei einem Superflare freigesetzt wird, könnte die Erde in erheblichem Maße beeinträchtigen. Solche Ausbrüche sind bis zu hunderttausend Mal stärker als die bisher heftigsten beobachteten Sonnenstürme, und die Konsequenzen wären gravierend: Von der Kommunikation und Satellitenbetrieb bis hin zur Energieversorgung könnte alles betroffen sein. Ein Beispiel aus der Vergangenheit zeigt das Risiko: Der „Carrington-Ereignis“ von 1859, als ein massiver Sonnensturm das Telegraphennetz in Nordamerika und Europa lahmlegte, ist ein Indiz für die Zerstörungskraft der Sonne. Laut der Studie könnte ein Superflare die Erde mit einer Energie versorgen, die Billionen von Wasserstoffbomben entspricht, wie Merkur.de hervorhebt.
Angesichts dieser Bedrohung ist frühzeitige Vorsorge entscheidend. Daher plant die Europäische Weltraumorganisation den Start der Sonnensonde Vigil im Jahr 2031, um zukünftige Sonnenstürme besser vorhersagen und gegebenenfalls Gegenmaßnahmen einleiten zu können. Denn während Sonnenstürme nicht vermeidbar sind, könnten rechtzeitige Warnungen dazu beitragen, Satelliten und andere empfindliche Infrastrukturen im Vorfeld zu schützen.
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