Göttingen

Seltene Schiege geboren: Ein Wunder der Natur in Glücksburg

In Glücksburg an der Flensburger Förde wurde ein mutmaßlicher Mischling aus Schaf und Ziege, genannt Flumo, geboren, was auf eine äußerst seltene Kreuzung hindeutet und das Interesse von Experten sowie Tierliebhabern weckt.

Glücksburg (dpa/lno) – Eine kuriose Entdeckung hat bei einem Resthof in Glücksburg an der Flensburger Förde für Aufregung gesorgt. Dort wird vermutet, dass ein seltener Nachkomme, ein sogenannter „Schiege“, geboren wurde. Der kleine Bock mit dem Namen Flumo hat ein auffälliges weißes Fell, das mit braunen Flecken durchzogen ist. Auf den ersten Blick erinnert er stark an Rune, einen Ziegenbock, der schon seit Jahren mit einer Schafsherde auf der Koppel des Hofs lebt. Im Gegensatz zu Rune, der ein helleres Fell hat, ist der einzige Schafsbock in der Herde dunkel.

Der Hofbesitzer, der nur mit seinem Vornamen Dag in der Öffentlichkeit in Erscheinung tritt, sieht gleich mehrere Hinweise darauf, dass es sich bei Flumo um eine ungewöhnliche Kreuzung handelt. So erinnert die Struktur seines Fells eher an die einer Ziege. Wenn Flumo blökt oder meckert, klingt seine Stimme ebenfalls eher nach Rune als nach einem Schaf. Es ist bekannt, dass Schafe und Ziegen zwar zur gleichen biologischen Unterfamilie gehören, jedoch unterschiedliche Chromosomensätze aufweisen – Ziegen haben 60 Chromosomen, Schafe hingegen nur 54. Dies macht Kreuzungen zwischen den beiden Spezies äußerst selten.

Ein seltenes Phänomen

Bereits vor einem Jahrzehnt gab es ähnliche Berichte in Deutschland, als in Göttingen eine Schiege geboren wurde, die damals große mediale Aufmerksamkeit erregte. Der inzwischen verstorbene Nutztierforscher Prof. Christoph Knorr von der Universität Göttingen erklärte, dass solche Kreuzungen nur in absoluten Ausnahmefällen vorkommen. Das Tier in Göttingen galt als die weltweit einzige wissenschaftlich bestätigte Schiege.

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Dag, der Hofbesitzer, hat bislang keine genetischen Analysen an Flumo durchführen lassen, was zum Teil an den hohen Kosten liegt. Dennoch zeigt er großes Interesse an den Ergebnissen einer solchen Analyse und hat bereits Kontakt zur Universität Göttingen aufgenommen, um die Möglichkeiten zu besprechen. Sein Plan ist klar: Flumo soll auf dem Hof bleiben, solange er sich gut mit Rune versteht.

Die Entstehung eines Mischwesens wie Flumo eröffnet interessante Diskussionen in der Tierzucht und hat das Potenzial, mehr über die Genetik und die Zuchtpraktiken von Schafen und Ziegen zu enthüllen. Während einige Tiere auf dem Hof vielleicht für die Fleischproduktion gezüchtet werden, könnte Flumo ein lebendiges Beispiel dafür sein, wie die Natur manchmal unerwartete und außergewöhnliche Wege geht.

Es bleibt abzuwarten, ob in Zukunft ähnliche Meldungen über Schiegen in der Region auftauchen werden, aber der Fall von Flumo könnte als Türöffner für neue Forschungen und Möglichkeiten in der Landwirtschaft dienen.

– NAG

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