Die Raumsonde Parker Solar Probe hat zur Weihnachtszeit Geschichte geschrieben: Sie flog mit einem unglaublichen Tempo von 690.000 Kilometern pro Stunde bis auf nur 6,1 Millionen Kilometer an die Oberfläche der Sonne heran. Dies ist der bisher geringste Abstand, den je ein menschengemachtes Objekt zur Sonne erreicht hat, wie die NASA berichtet. Der Astrophysiker Volker Bothmer von der Universität Göttingen sieht in dieser Annäherung die Möglichkeit, unvergleichliche Daten über die Sonnenatmosphäre zu sammeln. Diese spannendsten Messungen werden erst Ende Januar vorliegen, wenn die Sonde ihre Hauptantenne zur Erde ausrichtet. Die Mission der Parker Solar Probe, die im August 2018 gestartet wurde, könnte wertvolle Erkenntnisse über die Geburtsregionen des Sonnenwinds und der Sonnenstürme liefern.
Hochauflösende Bilder der Sonne
Zur selben Zeit berichten Forscher des Max-Planck-Instituts für Sonnensystemforschung von der ESA-Raumsonde Solar Orbiter, die kürzlich hochaufgelöste Bilder der Sonnenscheibe veröffentlicht hat. Diese Bilder stammen aus 25 Einzelaufnahmen, die während eines Vorbeiflugs im März 2023 entstanden. Der Solar Orbiter war dabei nur halb so weit von der Sonne entfernt wie die Erde. Die resultierenden Aufnahmen zeigen die aktive Sonnenoberfläche in einer Detailgenauigkeit, die bisher unerreicht ist. Das wabenartige Muster auf der Oberfläche verdeutlicht die Dynamik des Sonnenplasmas, während dunkle Sonnenflecken Gebiete mit besonders starken Magnetfeldern anzeigen. Diese hochauflösenden Perspektiven sind entscheidend für das Verständnis der komplexen Prozesse, die auf der Sonne ablaufen, einschließlich der Mechanismen, die hinter den regelmäßigen Sonnenaktivitätszyklen stehen.
Beide Missionen – die Parker Solar Probe und der Solar Orbiter – eröffnen neue Möglichkeiten zur Erforschung unseres Zentralgestirns. Während die Parker Solar Probe sich in gefährliche Nähe zur Sonne wagt, um das Innerste der Sonnenatmosphäre zu erforschen, liefert der Solar Orbiter beeindruckende Gesamtansichten der Sonnenoberfläche, die neue Einsichten in die Struktur und Dynamik der Sonne bieten. Diese Zusammenarbeit zwischen den Raumsonden könnte fortschrittliche Erkenntnisse über die Sonnenphysik und deren Auswirkungen auf unser Sonnensystem ermöglichen, wie auf der Website von Krone.at und dem Max-Planck-Institut berichtet wird.
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