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Schlieren im Blick: Was hinter fliegenden Mücken im Auge steckt

In Göttingen sorgt das Phänomen der lästigen "Mouches volantes" - kleine schwarze Punkte im Sichtfeld, die viele Menschen stören - für besorgte Blicke, doch Augenärzte klären auf: Diese Glaskörpertrübungen sind meist harmlos, doch ab 40 Jahren sollten regelmäßige Untersuchungen zur Früherkennung ernsthafter Augenkrankheiten nicht fehlen!

Göttingen und Weiden stehen im Zeichen einer häufig übersehenen, aber alltäglichen Sehbeeinträchtigung: Glaskörpertrübungen. Diese kleinen, oft nervigen Punkte oder Schliere, die beim Blick auf helle Oberflächen oder beim Lesen sichtbar werden, sind ein Phänomen, das mehr als 80 Prozent der Bevölkerung in unterschiedlichem Maße betrifft. Sie sind auch unter dem französischen Begriff „Mouches volantes“, was so viel wie „fliegende Mücken“ bedeutet. Doch was steckt hinter diesem alltäglichen ärztlichen Problem und warum beschäftigen sich zahlreiche Fachleute damit?

Der Glaskörper, jener gelartige Raum zwischen Linse und Netzhaut, spielt dabei eine entscheidende Rolle. Prof. Hans Hoerauf, Direktor der Universitätsaugenklinik Göttingen, erklärt, dass der Glaskörper zu 98 Prozent aus Wasser besteht, während der verbleibende Teil aus Kollagen und speziellen Zellen, den Hyalozyten, besteht. Mit fortschreitendem Alter verändern sich die Eigenschaften des Glaskörpers, was dazu führt, dass diese Kollagenfasern sich verdichten und flüssiger werden. Dadurch können sie Schatten auf die Netzhaut werfen, die als störende Trübungen wahrgenommen werden.

Zusammenhang zwischen Alter und Trübungen

Vor allem ab dem 40. Lebensjahr ist mit einer verstärkten Veränderung des Glaskörpers zu rechnen, durch die Glaskörpertrübungen zunehmen können. Kurzsichtige Menschen sind zudem besonders betroffen, da bei ihnen die Veränderungen häufig früher und stärker auftreten. Bei manchen Menschen stellt sich jedoch eine Gewöhnung ein, die es ihnen ermöglicht, die Trübungen besser zu ignorieren. „Die Trübungen müssen nicht immer stören“, erklärt Matthias Pollhammer, ein Facharzt für Augenheilkunde. Wenn sie sich nahe der Netzhaut befinden, sind sie intensiver. Liegen sie dagegen weiter weg, verschwimmen sie mehr.

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Obwohl viele Menschen damit leben, können diese Trübungen in spezifischen Berufen unangenehm werden, beispielsweise für diejenigen, die viel in Mikroskopen arbeiten oder regelmäßig auf weißem Papier zeichnen müssen. „Es gibt auch eine psychische Komponente“, sagt Hoerauf. „Manche Menschen sind weniger belastbar und fühlen sich durch die Trübungen erheblich gestört.“

Gesundheitliche Risiken und ärztliche Konsultation

Glücklicherweise sind Glaskörpertrübungen in der Regel harmlos und bedürfen oft keiner Behandlung. Aber es gibt Ausnahmen: Treten die Trübungen plötzlich oder in großer Häufigkeit auf und werden von Lichtblitzen begleitet, kann das ein Anzeichen für ernsthafte Probleme sein, wie eine Netzhautablösung oder Entzündungsprozesse. Der Rat der Ärzte ist klar: In solch einem Fall sollte umgehend ein Augenarzt aufgesucht werden, um mögliche schwerwiegende Erkrankungen auszuschließen.

Bei stark ausgeprägten Trübungen, die die Lebensqualität etwa durch dauerhafte Ablenkung erheblich mindern, könnte eine chirurgische Lösung wie die Vitrektomie in Erwägung gezogen werden. Bei diesem Eingriff wird der Glaskörper entfernt und durch eine spezielle Flüssigkeit ersetzt – ein Verfahren, das zwar zuverlässig die Trübungen beseitigt, jedoch auch Risiken birgt, wie Infektionen oder eine Netzhautablösung, die möglicherweise zu permanenten Sehverlust führen kann.

CalMathias Pollhammer weist darauf hin, dass die Vitrektomie auch den Nachteil hat, dass es einige Zeit nach dem Eingriff häufig zu einem Grauen Star kommt, einer Trübung der Linse. Daher können Augenärzte auch eine kombinierte Behandlung vorschlagen. Alternativ gibt es auch die Möglichkeit der Vitreolyse per Laser, bei der die Trübungen verringert, aber nicht vollständig beseitigt werden.

Für all diejenigen, die dennoch mit den „Mouches volantes“ konfrontiert sind, sollte die Botschaft klar sein: Solange keine anderen schweren Erkrankungen vorliegen, kann man diese kleinen Punkte gelassen hinnehmen. Die meisten Menschen erleben ähnliche unangenehme visuelle Effekte, und wenn das Bewusstsein dafür wächst, wird auch die Verunsicherung darüber oft geringer.

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