Göttingen

Sanierung des Deutschen Theaters: Rat fordert umfassende Beratung

Die geplante Sanierung des Deutschen Theaters in Göttingen, die mit geschätzten Kosten von 178 Millionen Euro zu den größten Investitionen der Stadtgeschichte zählt, steht aufgrund von Beratungsbedarf im Bauausschuss unter Druck, da die Ratspolitik eine zügige Klärung der Finanzierung und des weiteren Vorgehens fordert.

Die geplante Sanierung des Deutschen Theaters in Göttingen wirft Diskussionen und Fragen auf. Der Bauausschuss der Stadt hat in einer Sitzung erkennen lassen, dass er vor einem potenziellen Beschluss über diese umfangreiche Renovierung zunächst Beratungsbedarf sieht. Die Bedenken sind vor dem Hintergrund einer enormen Investitionssumme von geschätzten 178 Millionen Euro nicht überraschend.

Finanzielle Dimensionen der Sanierung

Diese umfassenden Kosten, die das größte Investitionsprojekt der Stadtgeschichte darstellen, setzen sich aus mehreren Komponenten zusammen. Der bedeutendste Posten, knapp 123 Millionen Euro, betrifft den eigentlichen Raumplan am Standort Theaterplatz. Zudem sind Reserven für unvorhergesehene Probleme in der Höhe von 24,6 Millionen Euro vorgesehen, die für mögliche Schäden an der historischen Gebäudestruktur und zusätzliche Anforderungen im Bereich Denkmalschutz eingeplant sind. Schließlich werden 23,5 Millionen Euro für zukünftige Baupreissteigerungen in Betracht gezogen, und es sind 7,2 Millionen Euro für die Einrichtung einer temporären Spielstätte an der Güterbahnhofstraße kalkuliert.

Interimsquartier als Übergangslösung

Die geplante Umgestaltung des Interimsquartiers an der Güterbahnhofstraße ist ein zentraler Schritt, um den laufenden Betrieb des Theaters während der Sanierungsarbeiten nicht komplett zum Erliegen zu bringen. Die Schätzungen besagen, dass der Umzug dorthin Ende 2027 oder Anfang 2028 stattfinden könnte. Dieses temporäre Quartier soll nach Abschluss der Arbeiten in der Theaterplatz-Location auch weiterhin als wichtiges Probenzentrale für das Deutsche Theater dienen.

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Politische Entscheidungen und Fördermöglichkeiten

Der Stadtbaurat, Frithjof Look, drängt auf eine zügige Entscheidungsfindung. Er warnte, dass Verzögerungen zu weiteren Kostensteigerungen führen könnten und bezeichnete die Sanierung als ein „bedeutendes und unverzichtbares Vorhaben“ für die kulturelle Infrastruktur Göttingens. Auch Oberbürgermeisterin Petra Broistedt hat erkannt, dass die Stadt ohne externe finanzielle Unterstützung in dieser Größenordnung nicht auskommt. Diesbezüglich sollen Gespräche mit der Landes- und Bundespolitik zur Akquise von Fördermitteln stattfinden.

Ausblick auf die Projekte und Herausforderungen

Es bleibt abzuwarten, ob alternative Varianten für die Sanierung diskutiert werden können, da einige Mitglieder des Rates auch hierzu Fragen aufgeworfen haben. Ein Architektenwettbewerb soll in naher Zukunft durchgeführt werden, um verschiedene Ansätze für die Renovierung zu evaluieren. Mit einer intensiven Beratung und klarem Planungsansatz könnte Göttingen in den nächsten Jahren nicht nur ein überholtes Theater, sondern auch einen neuen kulturellen Mittelpunkt entwickeln, der nicht nur die Stadt, sondern auch die Region aufwertet.

Insgesamt ist die Sanierung des Deutschen Theaters ein bedeutendes Vorhaben, das eng mit der kulturellen Identität Göttingens verbunden ist. Die politische Debatte spiegelt die Verantwortung der Stadt zum Erhalt und zur Förderung kultureller Einrichtungen wider, die letztlich auch zur Lebensqualität der Bürger beiträgt.

– NAG

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