Im Harz hat das „Rainbow Gathering“ von illegalen Campern, an dem rund 1.500 Teilnehmer aus 63 Ländern teilgenommen haben, kürzlich seine Pforten geschlossen. Nach dem Abbau und der Abreise der Besucher haben die Niedersächsischen Landesforsten eine deutliche Bilanz gezogen. Sprecher Michael Rudolph äußerte sich besorgt über die extreme Waldbrandgefahr während des Aufenthalts, die während der vierwöchigen Versammlung besonders hoch war. Das Zeltlager befand sich im Landschaftsschutzgebiet, wo das Campen streng verboten ist. Rudolph betonte, dass durch die Aktivitäten der Camper Biotope und Quellen stark beeinträchtigt wurden.
Die Situation wird durch die Berichte des Landkreises Göttingen weiter verstärkt, der feststellte, dass die Camper keineswegs Müll hinterlassen hatten, jedoch wurden Überreste von Feuerstellen und Trampelpfaden sichtbar. Besonders alarmierend sei der gestiegene Nitratgehalt im Boden, hervorgerufen durch Notdurft, die in ausgehobenen Löchern verrichtet wurde. Dies deutet auf Umweltschäden hin, die sich zusammen mit den physischen Veränderungen im Wald nun bemerkbar machen.
Umweltschäden durch illegales Campen
Die Verwüstung der Natur kam nicht überraschend, da die Teilnehmer des Rainbow Gatherings, trotz guter Vorsätze, nur bedingt für einen positiven Umgang mit der Umgebung sorgen konnten. Biomüll und Fäkalien, die im Wald vergraben worden waren, lassen auf ein unzureichendes Bewusstsein für Umwelt- und Naturschutz schließen. „Die Natur ist also in einem schlechteren Zustand zurückgelassen worden als versprochen“, fügte Rudolph hinzu und schätzte, dass der Erholungsprozess der befallenen Gebiete zwischen einem und anderthalb Jahren in Anspruch nehmen wird. Einige Bereiche benötigen sogar zusätzliche Zeit, um sich wieder zu regenerieren.
Die Teilnehmer hatten immer wieder betont, dass sie das Gelände sauberer hinterlassen wollten, als sie es vorgefunden hatten. Dennoch äußerte Goslars Landrat Alexander Saipa (SPD) Bedenken, dass dies tatsächlich umgesetzt werde. Er hatte vor Kurzem auf die Realitäten hingewiesen und Zweifel daran geäußert, dass einige Camper die Absicht tatsächlich ernst nehmen würden, nach dem offiziellen Ende des Gatherings an Ort und Stelle zu bleiben, um Aufräumarbeiten durchzuführen.
Was bleibt von der Veranstaltung?
Das Gathering, das Frieden und eine tiefere Verbindung zur Natur fördern wollte, erstreckte sich über etwa 200 Hektar eines geschützten Gebiets, unweit von Bad Grund und Clausthal-Zellerfeld. Teilnehmer beschrieben die Atmosphäre als gemeinschaftlich, geprägt von dem Gedanken, im Einklang mit der Natur zu leben. Das Gelände war jedoch von einem Betretungsverbot geprägt, und die Aufräumarbeiten mussten oft unter Drohung von Strafmaßnahmen und Konfiszierung von Zelten erfolgen.
Obwohl die Idee hinter dem Rainbow Gathering positiv war, sind die ökologischen Konsequenzen dieser Versammlung nun in den Fokus gerückt. Die erlebten Eingriffe in das sensible Ökosystem können langfristige Auswirkungen haben und fördern Diskussionen über den verantwortungsvollen Umgang mit Natur bei solchen Veranstaltungen. Michael Rudolph erwartet, dass „die Tiere hier schnell zurückkehren werden“, da sie während der Sperrzeit für vier Wochen ungestört waren. „Wenn hier wieder Ruhe eingekehrt ist, wird die Natur auch die Wunden ausheilen“, hoffte er.
Die Debatte über den richtigen Umgang mit der Natur und den nachhaltigen Lebensstil, den das Rainbow Gathering propagiert hat, wird weiterhin von Bedeutung bleiben. Der Kontrast zwischen den Zielen der Teilnehmer und den realen Umweltschäden, die entstanden sind, führt unweigerlich zu Fragen darüber, wie solche Veranstaltungen künftig organisiert und überwacht werden sollten, um ähnliche Probleme zu vermeiden.