Göttingen

Krise an der Uni Göttingen: Präsident Tolan abgewählt – Was kommt jetzt?

Nach der überraschenden Abwahl von Uni-Präsident Metin Tolan in Göttingen am 2. Oktober 2024 muss der Stiftungsrat entscheiden, ob dieser Beschluss gegen den Widerstand des Stiftungsratsvorsitzenden bestätigt wird – eine wichtige Weichenstellung für die Zukunft der Hochschule inmitten einer tiefen Verfassungskrise!

Nach turbulenten Entwicklungen an der Universität Göttingen steht die Entscheidung über die Abwahl von Uni-Präsident Metin Tolan aus. Dies folgt der jüngsten Sitzung des Senats, in der Tolan mit einer deutlichen Mehrheit von elf zu zwei Stimmen abgewählt wurde. Der entscheidende Schritt, um diese Abwahl rechtsgültig zu machen, liegt nun beim Stiftungsrat, der über den die Abwahl bestätigenden Votum entscheiden muss. Diese Entscheidung wird mit Spannung erwartet.

Die Verfahrensweise, die hier zu beachten ist, basiert auf dem Niedersächsischen Hochschulgesetz, welches eine gemeinsame Sitzung zwischen Senat und Stiftungsrat vorsieht, bevor endgültige Maßnahmen ergriffen werden. Der Stiftungsratsvorsitzende, Prof. Peter Strohschneider, hatte jedoch im Vorfeld signalisiert, dass er einer Abwahl nicht zustimmen werde. Wie es tatsächlich weitergeht, bleibt abzuwarten, einschließlich der Frage, ob der Senat bereit ist, das Risiko einzugehen, bei einer unklaren Situation zu agieren.

Reaktionen und mögliche Szenarien

Eine Einigung im Stiftungsrat könnte schwierig werden, insbesondere wenn man bedenkt, dass der Senat auf eine Dreiviertelmehrheit angewiesen ist, um die Abberufung Tolans durchzusetzen. Diese Dreiviertelmehrheit wurde bereits in der vorherigen Sitzung erreicht, was darauf hinweist, dass viele Mitglieder des Senats uneinig über die Verhältnisse unter Tolans Leitung waren. Sollte es keine Einigung geben, könnte der Senat die Abberufung auch im Alleingang vorantreiben.

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Im Moment scheint die Universität in einer Nichteinigkeit gefangen zu sein, die es nicht leicht macht, einen Nachfolger zu finden. Der Senat könnte eine Findungskommission einrichten, die Vorschläge für Tolans Nachfolge empfiehlt, doch der Weg dorthin scheint steinig. Bemerkenswert ist dabei die Diskrepanz zwischen dem Abstimmungsergebnis und den öffentlichen Diskussionen während der Sitzung: Trotz der Kritik an Tolan waren einige Stimmen der Meinung, dass die angesprochenen Punkte nicht schwerwiegend genug für eine Abwahl wären. Dies wirft Fragen nach der Transparenz und dem Umgang der Universitätsleitung auf.

Die Atmosphäre vor und nach der Sitzung

Die Senatssitzung, die mit über sechs Stunden außergewöhnlich lang war, zeigte nicht nur die Schwierigkeiten in der Branche, sondern auch die geteilten Meinungen über Tolans Führungsstil. Einige einflussreiche Wissenschaftler, wie Prof. Thomas Kaufmann und der ehemalige Interimspräsident Prof. Reinhard Jahn, äußerten sich zu den Herausforderungen, die die Universität momentan durchlebt. Trotz der intensiven Diskussionen wurde der Vorschlag einer Schlichtung zwischen Tolan und dem Senat abgelehnt, und viele Fragen blieben unbeantwortet, was zu einem Gefühl der Unzufriedenheit führte.

Ein Insider berichtet, dass es den Anschein hatte, als hätten sich viele Senatsmitglieder bereits vor der Sitzung auf eine Abwahl geeinigt, ungeachtet der besprochenen Fragen und Argumente. Dies wirft Bedenken hinsichtlich der Fairness der Verfahren auf und hinterlässt den Eindruck, dass das Gremium nicht in der Lage war, relevante Diskussionen zu nutzen, um einen klaren und konstruktiven Weg nach vorne zu finden.

Diese Situation ist nicht nur für die Mitglieder der Universität von Bedeutung, sondern vor allem für die zukünftige Ausrichtung und strategische Planung, die ohne einen klaren Führungsanspruch stagnieren könnte. Kaufmann zieht in Erwägung, dass ein Staatskommissar durch das Ministerium eingesetzt werden könnte, um der Universität eine stabile Richtung zu geben, besonders in dieser ungewissen Phase der Nachfolgesuche für das Präsidium.

Die Entwicklungen rund um die Abwahl von Tolan und die nachfolgende Entscheidung des Stiftungsrats bleiben also ein brisantes Thema an der Universität Göttingen, das mit großer Aufmerksamkeit verfolgt wird. Diese Situation unterstreicht die Herausforderungen, vor denen Bildungseinrichtungen stehen, und die Notwendigkeit, eine klare und konsistente Führungsstruktur zu etablieren, um zukünftigen Unsicherheiten entgegenzuwirken. Während die Gespräche und Verhandlungen andauern, bleibt abzuwarten, welche Entscheidungen getroffen werden, die das Schicksal der Universität beeinflussen könnten laut Informationen von www.hna.de.

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