In Göttingen haben Schüler der Heinrich-Böll-Förderschule und der Integrierten Gesamtschule in Geismar ein spannendes Projekt gestartet. Sie beschäftigen sich in einer kreativen Gruppe mit wichtigen Fragen des Lebens und ihrer Zukunft, wie „Wie kann ich Geld verdienen?“ und „Was würde ich tun, wenn ich mehr als genug Geld hätte?“ Mit diesen Fragestellungen im Hinterkopf haben die 16 Schüler ein Musikvideo und einen Kurzfilm produziert, um am Wettbewerb „Film für die Zukunft – ganz schön anders“ teilzunehmen.
Der Kurzfilmwettbewerb, der bereits seit über einem Jahrzehnt besteht, richtet sich an Schüler der Jahrgänge sieben bis zehn aus Regel- und Förderschulen in Niedersachsen. Besonderheiten sind der barrierefreie Zugang sowie inklusive Workshops für Drehbuch und Film. In diesem Jahr steht das Motto „ganz schön viel – Power“ im Vordergrund, was den kreativen Prozess der Schüler nicht nur anregt, sondern auch herausfordert.
Gemeinsames Projekt mit kreativem Schwerpunkt
Seit Beginn des neuen Schuljahres arbeiten die Schüler an dem Projekt. In den vergangenen Wochen wurden Text und Musik für den Songs erstellt, und in dieser Woche wurde das Lied schließlich eingesungen. Das dazugehörige Musikvideo wurde bereits gedreht und wartet jetzt auf den finalen Schnitt. Der Abgabetermin für die eingereichten Projekte ist der 15. Februar, und alle Filme werden über Ostern in Hannover präsentiert. Der Gewinner des Wettbewerbs hat die Möglichkeit, eine Reise nach Berlin zu gewinnen.
Ein weiteres Ziel dieses Projektes ist es, die Schüler verschiedener Schulen zusammenzubringen, die normalerweise wenig Kontakt zueinander haben. Dies ermöglicht es ihnen, Vorurteile abzubauen und neue Freundschaften zu schließen. Laut Sascha Prinz, Medienpädagoge vom Verein Blickwechsel, der die Schüler bei der Videoproduktion unterstützt, ist die Zusammenarbeit ein großartiger Erfahrungsraum für alle Beteiligten.
Finanzielle Themen im Fokus
Im Zentrum des Liedes steht das Thema Geld, das im Leben der Schüler eine entscheidende Rolle spielt. Anfangs werden verschiedene Dinge aufgelistet, die sie sich wünschen, wie Kleidung, Handys oder Süßigkeiten. Es wird auch thematisiert, wie sie Geld verdienen könnten, etwa durch einen Kuchenverkauf oder das Austragen von Zeitungen. Ein besonders prägnanter Teil des Liedes kommt zum Tragen, wenn sie ausdrücken, dass es oft nicht genug Geld gibt: „trotzdem keine Kohle, keine Kohle, keine Kohle.“
Wenn es jedoch genug Geld gäbe, entfalten die Schüler ihre Vorstellungskraft. Sie träumen davon, Straßenhunde zu retten, Obdachlosen zu helfen oder sich für den Naturschutz einzusetzen. Die Zeilen zeigen eine reflektierte Sichtweise auf gesellschaftliche Probleme und belegen, dass das Bewusstsein für die Herausforderungen in der Welt auch in diesem Alter ausgeprägt ist.
Der künstlerische Ausdruck der Schüler, ihre erdachten Probleme und Träume werden nicht nur durch das kreative Medium Film und Musik vermittelt, sondern auch durch die Einbindung aller Beteiligten, was den sozialen Aspekt des Projekts weiter verstärkt. Lehrerin Julia Hermann berichtet von den verschiedenartigen Talenten der Schüler und hebt hervor, dass alle Teilnehmenden Wege gefunden haben, sich aktiv in das Projekt einzubringen, auch wenn sie unterschiedliche Stärken haben.
Dieses Gemeinschaftsprojekt stellt nicht nur eine Plattform dar, auf der die Schüler ihre Ideen und Kreativität umsetzen können, sondern auch eine Möglichkeit, sich gegenseitig kennenzulernen und voneinander zu lernen. Der Wettbewerb, den sie anstreben, wird sicherlich einen wichtigen Beitrag zur Förderung von Teamarbeit und Selbstbewusstsein leisten.
Die Schüler haben die Gelegenheit, wichtige Lebenskompetenzen zu erlernen und gleichzeitig ihre Gedanken und Gefühle in kreativer Form auszudrücken, was das Projekt zu einem wertvollen Erlebnis macht. Wie die Schüler ihre Perspektiven in den kommenden Wochen entwickeln und umsetzen werden, bleibt spannend abzuwarten. Mehr Details zu diesem Thema finden sich in einem ausführlichen Bericht auf www.hna.de.