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Fliegende Mücken im Blick: So gehen Sie mit Glaskörpertrübungen um!

In Göttingen und Weiden kämpfen über 80 Prozent der Menschen mit lästigen Glaskörpertrübungen, die vor allem ab dem 40. Lebensjahr auftreten – was dahinter steckt und wann man unbedingt einen Augenarzt aufsuchen sollte, erfahren Sie hier!

In unserer modernen Welt, in der wir oft viel Zeit vor Bildschirmen und in hell erleuchteten Räumen verbringen, kennen viele Menschen das lästige Phänomen der Glaskörpertrübungen. Diese kleinen, manchmal auch großen Schatten, die sich beim Blick über helle Oberflächen wie Tische oder Wände bewegen, sind mehr als nur eine Unannehmlichkeit. Über 80 Prozent der Bevölkerung haben diese Trübungen schon einmal wahrgenommen. Aber woher kommen sie eigentlich, und sind sie gefährlich?

Glaskörpertrübungen, auch als „Mouches volantes“ bekannt – was auf Französisch „fliegende Mücken“ bedeutet – entstehen hauptsächlich durch Veränderungen im Glaskörper des Auges. Dieses gelartige Material füllt den Raum zwischen der Linse und der Netzhaut aus und besteht größtenteils aus Wasser, sowie aus speziellen Zellen und Kollagenfasern. Im Laufe der Jahre kann der Glaskörper seine Struktur verändern. Laut Prof. Hans Hoerauf, Direktor der Universitätsaugenklinik Göttingen, verdichten sich die Kollagenfasern und klumpen zusammen, während der gelartige Teil flüssiger wird. Damit können diese Strukturen Schatten auf die Netzhaut werfen, die wir als störende Trübungen wahrnehmen.

Ursachen und Entwicklung der Trübungen

Es ist zu beachten, dass diese Glaskörpertrübungen typischerweise im Alter stärker ausgeprägt sind, vor allem ab etwa 40 Jahren. Für Menschen, die kurzsichtig sind, besteht zudem ein höheres Risiko, vorzeitig damit konfrontiert zu werden. Das liegt daran, dass sich ihr Glaskörper schneller und gravierender verändert. Trotz der Möglichkeit, dass diese Trübungen auftreten, müssen sie nicht immer problematisch sein. Es kommt häufig vor, dass das Gehirn lernt, diese beispielsweise durch Kontraste erzeugten Schatten zu ignorieren.

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Matthias Pollhammer, Facharzt für Augenheilkunde, weist jedoch auf die psychologischen Aspekte hin. Während einige Menschen sich an die Trübungen gewöhnen, kann es bei anderen, insbesondere in Berufen, in denen präzises Arbeiten erforderlich ist, zu erheblichem Stress führen. Ganz gleich, ob man im technischen Bereich arbeitet oder häufig ins Mikroskop schauen muss – in solchen Fällen kann jede Störung zur Herausforderung werden.

Prävention und Behandlungsmöglichkeiten

Die Frage nach der Vorbeugung solcher Trübungen stellt sich für viele. Leider ist die Antwort nicht ermutigend: Laut den Experten gibt es keine nachweisbaren Zusammenhänge zwischen Lebensstil oder bestimmten Ernährungsgewohnheiten und der Entstehung von Glaskörpertrübungen. Das heißt, man kann nicht einfach durch gesunde Ernährung oder andere Lebensstiländerungen der Entstehung dieser störenden Punkte entkommen. Auch die Hoffnung, dass sie irgendwann von selbst verschwinden, gibt es nicht.

Wer jedoch feststellt, dass die Trübungen plötzlich auftreten oder in Verbindung mit Lichtblitzen kommen, sollte einen Facharzt aufsuchen. Solche Symptome könnten auf ernsthafte Erkrankungen wie Netzhautablösungen oder diabetische Augenerkrankungen hinweisen. Es wird deshalb empfohlen, ab dem 40. Lebensjahr regelmäßige Augenuntersuchungen einzuhalten, um neue Entwicklungen rechtzeitig zu entdecken.

Für die überwältigende Mehrheit der Menschen sind Glaskörpertrübungen jedoch harmlos. Sollte es jedoch zu einer erheblichen Beeinträchtigung der Lebensqualität kommen, gibt es im medizinischen Bereich Optionen. Eine zu diskutierende Möglichkeit ist die Vitrektomie, bei der der Glaskörper operativ entfernt und durch eine Flüssigkeit ersetzt wird. Diese Behandlung ist zwar effektiv, birgt jedoch Risiken wie Infektionen und kann zu schwerwiegenden Komplikationen führen.

Eine neuartige Alternative ist die Vitreolyse, bei der Laser verwendet wird, um die störenden Kollagenfasern zu zerkleinern. Diese Methode ist jedoch nur für bestimmte Trübungsarten geeignet und bringt nicht immer völlige Beschwerdefreiheit, kann aber die Störungen merklich verringern.

Die gute Nachricht ist: Die meisten Menschen müssen sich nicht allzu viele Gedanken über ihre „Mouches volantes“ machen, solange keine anderen medizinischen Probleme vorliegen. Denn fast jeder begegnet diesen kleinen optischen Täuschungen im Laufe seines Lebens, was sie zu einer weit verbreiteten, jedoch in den meisten Fällen harmlosen Erscheinung macht. Für ein tieferes Verständnis und weitere Informationen über die Ursachen und Behandlungen von Glaskörpertrübungen, sehen Sie den Artikel auf www.radioenneperuhr.de.

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