In der kleinen Stadt Hardegsen, gelegen im Kreis Northeim, sorgt ein innovatives Konzept für frischen Wind in der örtlichen Kirchengemeinde. Pastorin Anne Dill und der Kirchenvorstand haben sich etwas ganz Besonderes ausgedacht: Sie bringen den Altar direkt zu den Menschen. Mit einem rollenden Altar möchten sie aktiv auf die Gemeindemitglieder zugehen und ein neues Gottesdienst-Erlebnis schaffen. „Wir wollten damit etwas Besonderes gestalten und mal raus aus der Kirche“, äußerte die Pastorin.
Dieses Projekt, das den Titel „Let's go! Kirche!“ trägt, soll den traditionellen Gottesdienst auflockern und eine ungezwungene Atmosphäre schaffen. Geplant ist, den Altar am 6. Oktober um 10 Uhr auf dem Erdbeerhof Hartmann zum Erntedank-Gottesdienst zu errichten. Die Idee hinter dem neuen Format ist es, die Teilnehmer in einer Picknick-Atmosphäre miteinander ins Gespräch zu bringen und so neue Lieder und Formen des Gottesdienstes auszuprobieren.
Kreative Entstehung des Projekts
Die Entstehung des rollenden Altars ist auf eine Spende von 600 Euro zurückzuführen, die die Kirchengemeinde zur Feier der 600-jährigen Existenz der Kirche erhalten hat. „Da ein Mitglied des Kirchenvorstandes Architekt und ein anderes Grafiker ist, war unser Vorhaben ruckzuck umgesetzt“, beschreibt Dill den kreativen Prozess hinter dem Projekt. Der Altar wurde von der Tischlerei der Neuen Arbeit Brockensammlung der Diakonie Göttingen gefertigt.
Außerdem hat sich das neue Gottesdienst-Format bereits in verschiedenen Veranstaltungen bewährt, darunter bei der Winterkirche und dem Tauffest im Burgbad. Die Rückmeldungen der Gemeinde waren durchweg positiv. Die Teilnehmenden schätzen die ungezwungene Interaktion und die Möglichkeit, sich bei Musik und gemeinsamen Gesprächen besser kennenzulernen.
Die zukünftige Arbeit der Kirche wird sich nach den Worten von Pastorin Dill verändern. „Wir werden andere Gottesdienstformen und Strukturen haben, und daran gilt es, mitzuwirken“, gibt sie zu bedenken. Die Kirchengemeinde Hardegsen hat zudem mehrere umliegende Orte wie Ertinghausen, Trögen und Üssinghausen in ihren Reihen, was die Bedeutung dieser Initiative weiter unterstreicht. Die Kirchenmitglieder sind gespannt, wie dieses neue Format ankommen wird und inwiefern es sich auf die Gemeinschaft auswirken wird.
Mit dem rollenden Altar setzt die Gemeinde Hardegsen ein Zeichen für Offenheit und Innovation im Gottesdienst. Solche Initiativen könnten auch in anderen Gemeinden Schule machen, wo der Kontakt zu den Menschen oft nicht auf die klassische Kirchenmauern beschränkt sein sollte. Es bleibt abzuwarten, wie dieses Experiment in Hardegsen verläuft, und welche neuen Formen des Glaubenslebens sich daraus entwickeln werden. Veränderungen könnten frischen Wind bringen – und darauf freuen sich viele Gemeindemitglieder.
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