11.09.2024, 20:55 Uhr
Im Großraum Braunschweig wurde ein neues Konzept zur Förderung des Klimaschutzes ins Leben gerufen: der Klima-Taler. Bei einer ersten Informationsveranstaltung, organisiert vom Regionalverband und den Entwicklern der Klima-Taler-App, interessierten sich Vertreter aus insgesamt 25 Kommunen für die innovative Idee. Zu den Anwesenden gehörten nicht nur Klimaschutzbeauftragte, sondern auch Fachleute für Radverkehr und Wirtschaftsförderung. Die App soll dazu beitragen, Bürger aktiv zu motivieren, ihren CO2-Ausstoß zu reduzieren.
Ein zentrales Merkmal der Klima-Taler-App ist die unmittelbare Rückmeldung an die Nutzer über die positiven Auswirkungen ihres Verhaltens. Durch umweltfreundliche Aktivitäten wie Radfahren oder die Einsparung von Strom und Wasser sammeln die Anwender Klima-Taler, die sie gegen attraktiv gestaltete Prämien eintauschen können. Dies vermittelt den Nutzern ein Gefühl der Wirksamkeit im Kampf gegen den Klimawandel, da sie konkret sehen, wie viel CO2 sie einsparen. Bemerkenswert ist, dass bei der Nutzung der App keine personalisierten Daten eingetragen werden müssen; die gesamte Anwendung geschieht anonym.
Prämien für umweltfreundliches Verhalten
Die Prämien, die Nutzer für ihre gesammelten Klima-Taler erhalten können, werden von Kommunen sowie lokalen Unternehmen angeboten. Dies könnte etwa vergünstigte Eintrittspreise in Schwimmbäder oder Museen umfassen oder spezielle Angebote von Einzelhändlern, wie etwa ein Brötchen beim Bäcker gegen Klima-Taler. Solche Angebote könnten zudem für lokale Geschäftsinhaber ein effektives Marketinginstrument darstellen und die Bindung zur Gemeinschaft stärken. Die Flexibilität der App erlaubt es Nutzern, ihre Klima-Taler in jeder teilnehmenden Kommune, unabhängig davon, wo diese gesammelt wurden, einzulösen.
Um die Einführung der Klima-Taler-App zu erleichtern, hat der Regionalverband eine spezielle „Regions-Lizenz“ erworben. Diese Lizenz ermöglicht es allen Kommunen im Verbandsgebiet, die App kostenlos zu nutzen und sich aktiv an dem Programm zu beteiligen. Zu dem Lizenzpaket gehört auch ein Marketing-Paket, das die Kommunen nutzen können, um die Bevölkerung zur Teilnahme zu animieren und gleichzeitig kostenloses Werbematerial für lokale Geschäfte bereitzustellen. So können sich die Kommunen darauf konzentrieren, die Bevölkerung und die lokalen Händler zu motivieren und aktiv einzubeziehen.
Ralf Sygusch, der Verbandsdirektor, äußerte sich optimistisch über das Projekt. „Wir sind überzeugt, dass das Klima-Taler-Konzept ankommen wird. Die Lizenzkosten könnten für viele Kommunen jedoch eine Hürde darstellen, daher bieten wir diese Regions-Lizenz an. Wir hoffen, dass die Städte und Gemeinden das Angebot nutzen und ein starkes Netzwerk entstehen kann, in dem viele aktive Teilnehmer ihre Taler einlösen können, was zu mehr Klimaschutz in der Region führt.“
Aktuell sind noch keine konkreten Umsetzungspläne der einzelnen Kommunen bekannt. Sobald die ersten Städte bereit sind, ihre Initiativen umzusetzen, werden sie die Öffentlichkeit darüber informieren. Eine weitere Informationsveranstaltung für kommunale Vertreter ist für Ende Oktober geplant.
Die Klima-Taler-App ist ein Produkt des Berliner Greentech-Unternehmens Blacksquared und wird bereits in mehreren deutschen Städten wie Aachen, Darmstadt und Hamm erfolgreich eingesetzt. Auch kleinere Gemeinden wie Königstein im Taunus und Meiningen in Thüringen sind aktiv im Klima-Taler-Netzwerk vertreten.
