Im niedersächsischen Jever wurde an diesem Freitag der Welt-Ei-Tag gefeiert, ein Fest, das viele sicherlich überrascht, aber dem Ei als wichtiger Nahrungsmittelkomponente und Kunstobjekt eine besondere Würdigung verleiht. An diesem Tag, der immer am zweiten Freitag im Oktober stattfindet, wurden die vielfältigen Facetten des Eis sowohl als Lebensmittel als auch als Symbol der Natur zelebriert.
Im Getreuenmuseum, das für seine originelle Verbindung zur Geschichte des Eis bekannt ist, fanden sich nur wenige Besucher, um das Programm rund um dieses Thema zu genießen. Unter den Anwesenden befand sich Dr. Andreas von Seggern, der das Museum leitet und zugleich Historiker ist. Er hatte die Idee zur Feier des Welt-Ei-Tages, um die lokale Tradition und die historische Relevanz der Eier zu betonen. "Ich dachte, einen Versuch ist es wert", erklärte Dr. von Seggern und verwies auf die lange Tradition, die mit dem Versand von Kiebitzeiern an Otto von Bismarck verbunden ist.
Ein Event rund um die Eier
Während des Events genossen die wenigen Gäste verschiedene Köstlichkeiten, darunter Eierlikör und gefärbte hartgekochte Eier. An einem Stand auf dem Wochenmarkt wurden zusätzlich 101 Wachteleier aus Plastik präsentiert, um zu demonstrieren, was Bismarck einst an seinem Geburtstag genoss. Dr. von Seggern erläuterte: "Kiebitzeier sind nicht einmal als Nachbildung erhältlich, aber Wachteleier sind vergleichbar." Trotz der geringen Besucherzahl erwies sich die Veranstaltung als einmalige Gelegenheit, mehr über die Geschichte der Getreuen und des Museums zu erfahren.
Ein besonderes Highlight war die Buchvorstellung des Oldenburger Lichtbildners Ennow Strelow, der sein Werk "Eivisionen" präsentierte. Das Buch beschäftigt sich mit der ästhetischen Darstellung von Eiern und enthält beeindruckende Fotografien, die das Ei in unterschiedlichen Lichtverhältnissen präsentieren. Strelow, der mit seiner bunten Hühnermütze im Museum erschien, erzählte von seinen ersten Erfahrungen mit der Fotografie. "Ein Ei ins rechte Licht zu setzen, war meine erste fotografische Aufgabe", verriet er.
Künstlerische Auseinandersetzung mit dem Ei
Das Ei spielt eine bedeutende Rolle in Strelows Fotografien. Bereits als Kind war er von der Form fasziniert, und in seiner Karriere hat sich die Auseinandersetzung mit dem Ei zu einem wichtigen Teil seines Schaffens entwickelt. Er stellte fest, dass die Präsentation eines alltäglichen Nahrungsmittels in verschiedenen Lichtverhältnissen ihm eine neue Perspektive auf das Ei ermöglichte.
Die Veranstaltung zog trotz ihrer Schlichtheit einige Interessierte an, die durch den Vortrag des Kulturvermittlers Dirk Meyer mehr über die Rolle des Eis in der Kunstgeschichte erfuhren. Mit seinem unterhaltsamen Stil begeisterte er mehr als 20 Zuhörer und vermittelte Wissen über die kulturelle und historische Bedeutung des Eis.
Obwohl nur wenige Menschen das Getreuenmuseum an diesem besonderen Tag besuchten, zeigt das Event die tief verwurzelte Verbindung der Stadt Jever zum Ei und würdigt dessen Bedeutung auf viele Arten. Es bleibt abzuwarten, wie der Welt-Ei-Tag im kommenden Jahr weiterentwickelt wird, und ob mehr Menschen die spannende Geschichte des Eis entdecken werden wie www.nwzonline.de berichtet.
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