Immer wieder wird die Verlässliche Grundschule Jungfernbusch in Schortens zum Ziel von Vandalismus. Die Schäden, die an städtischem Eigentum verzeichnet werden, nehmen nicht nur zu, sondern gefährden auch die Sicherheit der Schülerinnen und Schüler. In letzter Zeit sind mehrere Vorfälle dokumentiert worden, unter anderem wurde ein Sanitärcontainer, der vor der Schule steht, mutwillig beschädigt.
In der jetzigen Renovierungsphase der WC-Räume an der Schule tritt das Problem besonders hervor. „Einige Kinder konnten den Container aufgrund eines abgebrochenen Türgriffs nicht nutzen“, erklärt Schulleiterin Martina Teerling besorgt. Sie zeigt sich „heilfroh“, dass die Problematik nun auch von den städtischen Gremien wahrgenommen wird und entsprechende Maßnahmen in Betracht gezogen werden.
Überwachung zur Sicherheit
Die Stadt Schortens steht vor der Überlegung, Videoüberwachung an der Grundschule zu installieren. Basierend auf der Empfehlung des Schulausschusses soll untersucht werden, wie dies realisiert werden kann. Ein Polizist, der als Gast bei der Ausschusssitzung anwesend war, informierte über mögliche Mietmodelle, die es der Stadt ermöglichen würden, die notwendige Technik nicht kaufen, sondern leasen zu können.
Die Schulleitung weist darauf hin, dass es nicht nur an der VGS Jungfernbusch zu Sachbeschädigung kommt. Während einer Sitzung des Stadtelternrates berichtete Alexander Müller von Vorfällen an anderen Schulen, wie dem Vorfall Ende Juni, bei dem Unbekannte das grüne Klassenzimmer der VGS Roffhausen in Brand setzten, was einen Feuerwehreinsatz zur Folge hatte. Bürgermeister Gerhard Böhling bekräftigte, dass Vandalismus ein weit verbreitetes Problem sei, das nicht nur Schulen, sondern auch öffentliche Plätze und städtische Gebäude betrifft.
„Wir müssen gemeinsam aktiv werden“, fordert Melanie Sudholz (CDU). Sie und die anderen Mitglieder des Ausschusses sind sich einig, dass die Stadt entschlossen handeln müsse, um den wiederkehrenden Übergriffen entgegenzuwirken. Laut dem Bericht der Stadtverwaltung wird auch eine erhöhte Polizeipräsenz als wünschenswert erachtet. Ein Streetworker wurde zudem angewiesen, regelmäßige Präsenz vor der Schule zuzeigen, doch wie Bürgermeister Böhling anmerkt, sind die Möglichkeiten zur Kontrolle durch Polizei und Sozialarbeiter begrenzt.
Weitere Maßnahmen zur Prävention
Die Diskussion über technische Lösungen zur Eindämmung des Vandalismus bleibt nicht aus. Maximilian Striegl (CDU) brachte den Vorschlag ein, Bewegungsmelder zu installieren, die bei Aktivität im Umfeld der Schule eine Beleuchtung aktivieren und somit potenzielle Täter abschrecken könnten. Die Schulleiterin und Elternvertreter, darunter Daniel Freckmann und Alexander Müller, befürworten hierbei eine Videoüberwachung, um nicht nur die städtischen Anlagen zu schützen, sondern in erster Linie die Sicherheit der Kinder zu gewährleisten.
Mit fast 190 Schülern, die derzeit in zwölf Klassen an der VGS Jungfernbusch unterrichtet werden, ist es für die Schulleitung von höchster Priorität, dass das Schulgelände ein sicherer Ort ist. Es ist nicht hinnehmbar, dass etwaige Glasscherben von zerschlagenen Flaschen oder die Überreste zerstörter Bänke Verletzungsgefahr für die Kinder darstellen. Die Eltern und Lehrkräfte sind sich einig, dass die Sicherheit der Lernenden an erster Stelle steht und dass hier unverzüglich gehandelt werden muss, um die Schule in eine sichere Umgebung zu verwandeln.
Erforderliche Schritte zur Lösung
Der Austausch zwischen Schulleitung, Stadtverwaltung und Eltern zeigt, wie wichtig ein gemeinsames Vorgehen in dieser Angelegenheit ist. Die Überlegung, Videoüberwachung anzufordern, ist ein erster Schritt in die richtige Richtung. Durch die Kombination aus technischen Lösungen und verstärkter Präsenz können nicht nur Sachschäden minimiert, sondern auch Kinder vor potenziellen Gefahren geschützt werden. Die Thematik erfordert ein kontinuierliches Engagement von allen Beteiligten, um langfristige Lösungen zu finden, die sowohl der Schule als auch der gesamten Gemeinde zugutekommen.
Es gibt zahlreiche Faktoren, die zu Vandalismus an Schulen beitragen können, darunter soziale und wirtschaftliche Rahmenbedingungen. In vielen Fällen entwickelt sich Vandalismus aus einem Gefühl der Perspektivlosigkeit oder aus Unzufriedenheit mit der aktuellen Lebenssituation. Dies zeigt sich insbesondere in benachteiligten Stadtteilen, wo junge Menschen häufig weniger Zugang zu positiven Freizeitangeboten haben. Die Stadt Schortens hat erkannt, dass die Förderung von sozialen Programmen und Angeboten für Jugendliche eine präventive Wirkung haben könnte.
Ein Aspekt, der in Diskussionen über Vandalismus oft übersehen wird, ist die Rolle von Bildung und Aufklärung. Schulprojekte, die auf eine sensibilisierte Herangehensweise an öffentliche Güter abzielen, könnten dazu beitragen, das Bewusstsein für die Folgen von Vandalismus zu schärfen. Solche Initiativen könnten beispielsweise Workshops zur Lebenswelt von Jugendlichen und zur Bedeutung des gemeinschaftlichen Eigentums umfassen. Eine Zusammenarbeit zwischen Schulen, Stadt und örtlichen Organisationen könnte langfristig positive Veränderungen bewirken.
Vandalismus an Schulen in Deutschland
Vandalismus ist kein isoliertes Phänomen, das nur in Schortens auftritt. Statistiken zeigen, dass Schulen in vielen deutschen Städten unter ähnlichen Problemen leiden. Laut einer Umfrage des Deutschen Lehrerverbands aus dem Jahr 2022 geben 40 % der befragten Lehrkräfte an, dass Vandalismus an ihrer Schule ein ernsthaftes Problem darstellt. In städtischen Gebieten ist dieser Anteil oft höher, wobei Schäden in Höhe von mehreren Millionen Euro jährlich geschätzt werden.
Ein Beispiel aus der Vergangenheit zeigt, dass sich die Situation nicht leicht verbessern lässt. So führte ein Anstieg von Vandalismus an Schulen in den frühen 2000er Jahren zu einer verstärkten Diskussion über Sicherheitsmaßnahmen. Viele Schulen implementierten damals verstärkt Überwachungssysteme. Doch trotz dieser Maßnahmen bleibt das Problem bestehen, und es ist oft eine Herausforderung, ein Gleichgewicht zwischen Sicherheit und einer offenen, einladenden Schulumgebung zu finden.
Forderungen nach mehr Sicherheit
Die Notwendigkeit von Sicherheitsmaßnahmen wie Videoüberwachung wirft auch die Frage nach Datenschutz und den Rechten der Schüler auf. Experten warnen, dass eine übermäßige Überwachung das Vertrauen zwischen Schülern und Schule beeinträchtigen könnte. Es bedarf einer sorgfältigen Abwägung zwischen dem Schutz des Eigentums und der Schaffung eines respektvollen und vertrauensvollen Umfelds für die Schüler.
An der Grundschule Jungfernbusch verlangt die Situation nun nach zeitnahen Lösungen. Die Stadt Schortens könnte sich nicht nur auf technologische Maßnahmen wie Videoüberwachung konzentrieren, sondern auch den Dialog mit der Gemeinde intensivieren. Einbindung der Eltern und Anwohner könnte zu einem gemeinschaftlichen Ansatz führen, der den Jugendlichen vermittelt, dass sie Teil einer Gemeinschaft sind, indem sie Verantwortung für ihre Umgebung übernehmen.
Die Diskussion um Vandalismus an Schulen bleibt ein wichtiges Thema in Deutschland, dessen Lösung sicherlich Zeit und interdisziplinäre Ansätze erfordert. Wenn Städte wie Schortens proaktive Schritte unternehmen, könnten sie als Vorbilder für andere Regionen fungieren, die mit ähnlichen Herausforderungen konfrontiert sind.
– NAG