Der geplante Elektrolysepark in Sande, ein Mega-Projekt in der Region, sorgt weiterhin für Gesprächsstoff und Fragen unter den Anwohnern. Der Vorsitzende der Sander Ortsgruppe des Naturschutzbundes NABU, Konrad Sieg, äußerte bei der Ratssitzung kürzlich seine Bedenken bezüglich des Informationsflusses rund um das Projekt und forderte umfassendere Aufklärung. Das Vorhaben, das ursprünglich im April 2023 vorgestellt wurde, findet in der Umgebung von Neustadtgödens statt und könnte bis in die frühen 2030er Jahre realisiert werden.
Ein zentrales Anliegen von Sieg waren die unklaren Pläne zu den 50 Hektar, die für den Elektrolysepark vorgesehen sind. In den Gesprächen zwischen den politischen Fraktionen und den Projektmanagern scheine vieles „hinter verschlossenen Türen“ zu geschehen. Die Bürger sind besonders besorgt über Themen wie Beleuchtung, Lärmemissionen und mögliche Erweiterungen des Projekts, da ihnen konkrete Informationen darüber fehlen.
Details zum Elektrolysepark
Der Elektrolysepark, der eine Installationsleistung von zwei Gigawatt anstrebt, soll jährlich 4,6 Milliarden Kubikmeter Wasserstoff produzieren. Diese Menge an Wasserstoff soll primär der Stahl- und Chemieindustrie zugutekommen. Der Standort wird strategisch gewählt, um Nähe zu bestehenden Stromleitungen zu gewährleisten. jedoch scheinen die genauen Details und der Stand der Planungen den Sander Bürgern weiterhin unbekannt zu sein, was zu immer lauter werdenden Fragen führt.
Ein von den Projektbetreibern eingerichtetes Infozelt auf dem Wochenmarkt bietet eine Plattform, um Bürger zu informieren. Nadine Stamer, die zuständige Fachbereichsleiterin, betonte, dass sie sicherstellen möchten, dass alle Interessierten mit den Informationen zu dem Projekt versorgt werden. Dies scheint jedoch eher von den aktiv interessierten Bürgern genutzt zu werden, was zur ungewissen Informationslage für viele führt.
Bürgermeister Stephan Eiklenborg versicherte, dass Transparenz oberste Priorität habe und dass keine Entscheidungen ohne Beteiligung der Öffentlichkeit getroffen würden. Auf spezifische Fragen, wie etwa zu Lärm- und Lichtemissionen, konnte er jedoch noch keine klaren Antworten geben, da diese Aspekte im Rahmen der weiteren Planungen erst konkretisiert werden können.
Haushaltsausgaben im Fokus
Zusätzlich werden auch die Ausgaben für Strom, Gas und die Entsorgungsgebühren der kommunalen Abflussanlagen schätzungsweise 130.000 Euro über dem geplanten Budget liegen. Die ansteigenden Preise in diesen Bereichen schaffen zusätzlichen Druck auf die Gemeindeverwaltung, was die Notwendigkeit einer accountable Finanzplanung unterstreicht.
Die Diskussionen um den Elektrolysepark und die gestiegenen Ausgaben für die Infrastruktur zeigen, dass Sande vor großen Herausforderungen steht und die Verantwortlichen gefordert sind, um sicherzustellen, dass sowohl die Bürger als auch die finanziellen Ressourcen angemessen berücksichtigt werden. Details zu den Planungen und Entscheidungshilfen für die Bürger sind in einem Bericht auf www.nwzonline.de nachzulesen.