In den dunklen Nächten des Augusts zieht der Anblick des Sternenhimmels viele Menschen an, die sich für Astronomie interessieren. Besonders die Perseiden, ein bekannter Meteorstrom, faszinieren in diesem Jahr die Beobachter in Friesland und Wilhelmshaven. Astrophysiker Andreas Schwarz gibt Einblicke in dieses astronomische Ereignis und erklärt die Hintergründe.
Das alljährliche Spektakel der Perseiden
Die Perseiden sind ein jährliches Highlight am Nachthimmel, das von vielen als „Laurentiustränen“ bezeichnet wird. Dieses Phänomen tritt zusammen mit dem Fest des Märtyrers Laurentius am 10. August auf. Der Höhepunkt der Perseiden ist in der Nacht vom 12. auf den 13. August zu erwarten, daher ist nun die perfekte Zeit für Astronomie-Liebhaber, sich die Nächte frei zu halten und einen Blick in den Himmel zu werfen.
Der Komet als Ursprung
Der Meteorstrom wird durch die Überreste des Kometen 109P/Swift-Tuttle verursacht, der erstmals 1862 entdeckt wurde. Dieser Komet ist kurzperiodisch und benötigt etwa 133 Jahre, um einmal die Sonne zu umrunden. Jedes Jahr kreuzt die Erde die Bahn dieser Staubpartikel, die während des Meteorstroms sichtbar werden. Die Meteoriten brechen mit enormer Geschwindigkeit in die Erdatmosphäre ein und hinterlassen wunderschöne Lichtspuren.
Die optimale Beobachtungszeit
Der beste Zeitpunkt für die Beobachtung der Perseiden liegt in den frühen Morgenstunden, zwischen 2 und 4 Uhr. Zu dieser Zeit ist der Himmel dunkel genug, um die Sternschnuppen gut zu sehen. Andreas Schwarz rät, sich an einem Ort ohne Lichtverschmutzung, wie auf dem Land, aufzuhalten. Mit bloßem Auge lassen sich viele Meteoriten besser erkennen, da man so einen größeren Bereich des Himmels abdecken kann.
Auf den Spuren des Martyriums
Die Verbindung der Perseiden mit Laurentius reicht tief in die Geschichte zurück. Laurentius weigerte sich, die Kirchen-Schätze herauszugeben und zeigte stattdessen die Armen und Kranken. Sein Märtyrertod auf einem glühenden Eisenrost wird mit dem Auftreten der Sternschnuppen in Verbindung gebracht. Es heißt, dass die heißen Tränen des Laurentius alljährlich im August vom Himmel fallen.
Prognosen für das Sternenspektakel
Die Aussichten für die Nächte bei der maximalen Sichtbarkeit des Meteorstroms sind vielversprechend: Ein klarer Himmel wird vorausgesagt, was die Bedingungen für eine Beobachtung optimal macht. Astrophysiker Schwarz schätzt, dass bis zu 120 Sternschnuppen pro Stunde zu sehen sein könnten. Selbst wenn man nicht die maximale Anzahl sieht, können auch in dieser Zeit alle zwei bis drei Minuten neue Lichtobjekte beobachtet werden.
Die Perseiden stellen nicht nur ein faszinierendes astronomisches Ereignis dar, sondern sie inspirieren auch Gemeinschaften dazu, zusammenzukommen und den Himmel zu bewundern. In Friesland und Wilhelmshaven wird daher der Blick in den Nachthimmel in den kommenden Nächten besonders lohnenswert sein.
– NAG