Am Bahnhof Jever wurde eine eindrucksvolle Stele enthüllt, um Fritz Levy zu gedenken – ein Viehhändler und der letzte Jude Jevers. Diese bewegende Ehrung fällt auf seinen 42. Todestag und hat das Ziel, das Bewusstsein für die dunkle Geschichte des Nationalsozialismus zu schärfen. Der Bahnhofsvorplatz trägt bereits den Namen „Fritz-Levy-Platz“ und erinnert nun durch die neue Gedenktafel an seine bedeutende Geschichte. Diese Stätte bleibt ein Zeugnis für das, was in der Vergangenheit geschah, damit wir aus den Fehlern lernen können.
Eindringliche Erinnerungsarbeit
Bei der feierlichen Zeremonie standen Jevers Bürgermeister Jan Edo Albers sowie weitere wichtige Persönlichkeiten des Stadtrates und des Arbeitskreises „Gröschler-Haus“ zusammen. Albers unterstrich die Notwendigkeit von Erinnerungsorten in der heutigen Zeit und erklärte: „Je länger der Krieg her ist, desto schwieriger ist es, den Menschen die Hintergründe zu vermitteln.“ Diese Mahnungen erinnern an die Untaten einer vergangenen Ära und schaffen Raum für Bildung und Aufklärung über die Taten der Nationalsozialisten.
Die Initiative „Erinnerungsorte in Friesland“ hat sich zum Ziel gesetzt, die Verbrechen aus dieser Zeit zu erforschen und zu dokumentieren. Hartmut Peters hieb hervor, dass diese Stele bereits die dritte in Jever ist, die auf diese Weise den Fokus auf die aufzuarbeitende Geschichte lenkt. „Ohne Levy hätten wir nicht die Erinnerungskultur, wie wir sie heute in Jever haben“, betonte auch Reiner Tammen.
Design und Inhalt der Stele stammen vom Jeveraner Grafiker Andreas Reiberg, während Peters den prägnanten Text erarbeitete. Diese Ehrung zeigt nicht nur, wie wichtig Levy für die Stadt war, sondern erinnert auch daran, dass die Botschaft „Nie wieder Faschismus“ auch heute noch von Bedeutung ist. „Take it easy“, ein Motto Levys, klingt heute noch nach – eine eindringliche Botschaft für alle!