In Sande und Neustadtgödens sind die Patchworkfrauen bereit, ihre kreative Ader zum Ausdruck zu bringen und damit Gutes zu tun. Die 22. Ausstellung, die am 26. und 27. Oktober in der Pastorei an der Brückstraße 34 stattfindet, präsentiert eine Vielfalt an handgefertigten Kunstwerken aus Stoff, die sowohl Tradition als auch Innovation widerspiegeln.
Die teilnehmenden Künstlerinnen, darunter Simone Meinecke, Gudrun Ulfers und Magda Helmerichs, haben im vergangenen Jahr mit viel Hingabe und Herzblut gearbeitet. „Es bleibt spannend“, so die Frauen, denn das ständige Experimentieren mit neuen Farben und Mustern motiviert sie, ihre Fertigkeiten weiterzuentwickeln und kreative Herausforderungen anzunehmen. Um ihre einzigartigen Kreationen zu realisieren, begaben sie sich auf die Jagd nach alten, schätzbaren „Weißwäsche“-Stücken.
Auf den Spuren der Tradition
Die Suche nach alten Textilien war eine Art Detektivarbeit. Freunde und Bekannte wurden gebeten, ihre Truhen und Schränke zu durchsuchen. „Am Ende kam so manches Wertvolle ans Licht“, berichteten die Frauen. Aus alten Spitzen, Litzen und Stickereien kreierten sie einen monumentalen Quilt, der zur Versteigerung am Ende der Ausstellung kommt, wobei die Einnahmen einem wohltätigen Zweck zugutekommen.
Aber das ist nicht alles, was die Kunsthandwerkerinnen zu bieten haben. Maria Claußnitzer erklärt: „Ich habe es mir zur Gewohnheit gemacht, jedes Jahr eine neue Technik zu erlernen.“ In diesem Jahr probierte sie das Curve-Ruler-Pattern aus, eine anspruchsvolle Technik, die viel Geschick erfordert. „Man muss oft auf eine Leiter steigen, um die gesamte Arbeit im Blick zu haben“, fügt sie hinzu und betont, wie wichtig Millimeterarbeit beim Zusammenstellen der kleinen Kurven ist.
Moderne Trends im Fokus
Zusätzlich zu ihren einzigartigen Quilts haben die Künstlerinnen auch mit Drucktechniken experimentiert. Erna Löhr stellte kleine Leinenstücke her, die mit verschiedenen Motiven bedruckt und zu einer Decke zusammengesetzt wurden. „Es geht darum, Altes neu zu interpretieren und daraus etwas Einzigartiges zu schaffen“, erklärt Simone Meinecke und bezieht sich auf den Trend des Upcyclings, der immer populärer wird.
Die Leidenschaft für Stoff ist bei den Frauen spürbar. „Wir können bei einem Stoffgeschäft im Urlaub einfach nicht vorbeigehen, ohne einen Blick hineinzuwerfen“, gesteht Heike Plagge. Trotz der schwindenden Auswahl an Geschäften in der Region schwärmen sie von den Vorräten, die sie zu Hause haben. „Ich kaufe nichts Neues mehr, meine Sammlung reicht für die nächsten Jahre“, sagt Erna Löhr, während Gudrun Ulfers sich in einer ähnlichen Situation befindet.
Die Ausstellung verspricht eine festliche und inspirierende Atmosphäre. Besucher haben die Möglichkeit, die kreativen Werke zu bestaunen und sich von der Vielfalt der Patchwork-Kunst begeistern zu lassen. Es ist nicht nur eine Präsentation von Handwerk, sondern auch ein Zeichen der Gemeinschaft und des Engagements für soziale Zwecke. Wir werden sehen, was die Patchworkfrauen aus Sande und Neustadtgödens in diesem Jahr zu bieten haben.
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