Die Geschichte von Foekje Dillema, der einst strahlenden Athletin der Niederlande, hat einen dramatischen Wendepunkt erreicht. Am 13. Juli 1950 erlebte Dillema den Schock ihres Lebens, als sie aufgrund eines umstrittenen Seksen-Tests aus dem nationalen Leichtathletik-Team ausgeschlossen wurde. Dies geschah kurz vor einem wichtigen Wettkampf gegen Frankreich. Der Schock und die damit verbundene Schmach führten dazu, dass Dillema nie wieder auf dem höchsten sportlichen Niveau an Wettkämpfen teilnehmen konnte.
Die traumschöne Karriere der Dillema begann 1948, als sie sensationell die 100 Meter in 13 Sekunden lief und damit die Aufmerksamkeit ganz Europas auf sich zog. Ihre beeindruckenden Leistungen erweckten die Neid und die Ängste der Konkurrenz, insbesondere von Fanny Blankers-Koen, die versuchte, Dillema aus dem Weg zu gehen. Einzigartige Rekorde und stürmische Siege folgten. Bis zu dem verhängnisvollen Tag im Juli 1950 war Dillema auf dem Sprung, die Olympischen Spiele zu erobern, als ein streng gehütetes Geheimnis ihre strahlende Karriere jäh beendete.
Das Ende einer Ära
Nach ihrer Schmach verschwunden aus der nationalen Sportberichterstattung, hielt Dillema jedoch einige Jahre lang ihre Leidenschaft für den Sport am Leben, abseits der großen Bühne. 1952 gewann sie einen Wettkampf über 100 Meter in Burum, doch dieser Erfolg blieb von der breiten Öffentlichkeit unbemerkt. Sie trat sogar in 1954 bei Demonstrationsrennen auf, doch diese sportlichen Erlebnisse nahmen nicht den Glanz ihrer vorherigen Triumphe an.
Außerdem segelte sie in den Jahren 1954 und 1955 als Schimmer des Erfolges in der Schlittschuh-Estafette, wo sie die Konkurrenz übertraf. Ironischerweise hatte Dillema schon früh erkannt, dass ihre wahre Stärke im Langstreckenlaufen lag, aber nachdem sie die höchsten Höhen des Sports erreicht hatte, zog sie sich schnell zurück. Ihre Tragödie ist das Märchen eines Stars, der vom Thron gestoßen wurde, aber dennoch in einer anderen Rolle für kurze Zeit glänzen konnte.