Die Verfügbarkeit von Patientendaten im Bereich der Notfallversorgung hat einen bedeutenden Fortschritt in den nördlichen Provinzen der Niederlande erfahren. In den Regionen Noord-Brabant, Achterhoek und Friesland wird an einem neuen System gearbeitet, das die digitale Datenübertragung für die Abend-, Nacht- und Wochenendbetreuung optimiert. Diese Entwicklung ermöglicht es Pflegefachkräften, erforderliche Informationen schnell und unkompliziert abzurufen, was besonders in akuten Situationen entscheidend ist.
Wikje Muller-Draaistra, Chief Nursing Information Officer (CNIO) bei der KwadrantGroep in Friesland, spielt eine Schlüsselrolle in diesem fortschrittlichen Projekt. Mit einem Hintergrund in der Pflege hat sie sich auf digitale Innovationen im Gesundheitswesen spezialisiert. „Manchmal vermisse ich den direkten Kontakt zu den Patienten, aber als CNIO kann ich viel mehr bewirken, indem ich die digitale Datenverfügbarkeit vorantreibe“, erklärt sie.
Einfacherer Zugriff auf Patientendaten
Bis vor kurzem hatten Pflegekräfte Schwierigkeiten, die notwendigen Patientendaten zu finden, da sie mehrere Zugangscodes nutzen mussten. Dies führte häufig zu Frustrationen. Doch am 30. September wurde das System aktualisiert, sodass das Pflegepersonal nun die Anträge zur Versorgung und aktuelle Patientendaten direkt über ihr Mobiltelefon einsehen kann. Diese Verbesserung macht es ihnen erheblich leichter, zeitnah und effizient zu arbeiten.
Die Initiative ist nicht nur ein klassisches Beispiel für den Fortschritt in der digitalen Pflege, sondern stellt auch einen Paradigmenwechsel in der Art und Weise dar, wie Pflegekräfte und Ärzte Informationen austauschen können. „Es ist entscheidend, dass wir jederzeit auf die benötigten Informationen zugreifen können, um die bestmögliche Patientenversorgung zu gewährleisten“, fügt Muller-Draaistra hinzu.
Langfristige Vision für verbesserte Datenintegration
Neben der akuten Datenverfügbarkeit hat Wikje auch Ziele für eine umfassendere Datenintegration zwischen Pflege und Hausärzten, die bis 2025 in Friesland umgesetzt werden soll. Dabei geht es vor allem um den Austausch medizinischer und pflegerischer Informationen, wie beispielsweise Blutzuckermessungen oder Behandlungspläne. „Die Zusammenarbeit und der Zugang zu vollständigen Informationen sind entscheidend für die Sicherheit und Qualität der Patientenversorgung“, betont sie.
Muller-Draaistra wirkt zudem aktiv in der Projektgruppe „Einheit der Sprache“ bei V&VN mit. In Zusammenarbeit mit Institutionen wie dem Ministerium für Gesundheit, Wohlfahrt und Sport (VWS), Actiz und verschiedenen IT-Anbietern setzt sie sich dafür ein, den digitalen Austausch von Gesundheitsdaten weiter zu verbessern. „Wenn wir dies richtig angehen, können wir die Qualität der Pflege steigern und administrative Belastungen verringern, was letztlich mehr Zeit für die direkte Pflege schafft“, sagt sie abschließend.
Diese Entwicklungen sind wegweisend und werden sicherlich die Art und Weise, wie Pflege in den Niederlanden organisiert wird, nachhaltig beeinflussen. Wer mehr über diese spannende Thematik erfahren möchte, kann sich auch die begleitende Podcastreihe anhören, in der Experten detaillierte Einblicke in die Veränderungen geben.