Im Jeverland herrscht Alarmstufe Rot! Ein dramatischer Ärztemangel bedroht die Gesundheitsversorgung in der Region. Dr. Markus Ennen aus Schortens hat jetzt ein innovatives Konzept vorgestellt, das frischen Wind in die Nachwuchsgewinnung bringen soll. Die Lösung? Das Oldenburger Medizin-Curriculum, das als Schlüssel zur Rettung der medizinischen Versorgung gilt!
Die Situation ist ernst: Im gesamten Landkreis Friesland gibt es nicht genug Ärzte, und das betrifft alle Fachrichtungen. Ennen, der selbst seit 22 Jahren als Hausarzt tätig ist, weiß, dass die Region dringend mehr Mediziner braucht. „Wir müssen die Uni, die Hausärzte und die Wirtschaftsförderung enger zusammenbringen“, fordert er. Das Lehrpraxennetzwerk der Universität Oldenburg, das 227 Praxen zwischen der Küste und Hannover umfasst, spielt dabei eine zentrale Rolle. Sechs dieser Praxen befinden sich im Jeverland, und die Studierenden verbringen während ihrer Ausbildung wertvolle Zeit in der Region.
Einzigartiges Lehrprogramm
Das Oldenburger Medizin-Curriculum ist ein echtes Leuchtturmprojekt! Seit 2012 hat sich die Anzahl der Studienplätze von 40 auf 120 erhöht, und ab 2026 sollen es sogar 200 werden. „Der Patient steht im Mittelpunkt, und die Ausbildung ist kompetenzbasiert“, erklärt Ennen. Die Studierenden müssen mindestens zweimal in den Lehrpraxen hospitieren, um praktische Erfahrungen zu sammeln.
Doch es gibt einen entscheidenden Knackpunkt: die Unterbringung der Hospitanten. „Niemand pendelt aus Oldenburg nach Friesland“, warnt Ennen. Momentan organisieren die Praxen die Unterkünfte selbst, oft in einfachen Unterkünften wie der Seemannsmission in Wilhelmshaven. Hier wünscht sich der Mediziner mehr Unterstützung von der Politik. „Wir haben eine hervorragende Infrastruktur und viele gute Lehrpraxen, aber wir müssen die Studenten in der Region halten“, betont er. Die Herausforderung bleibt: Wie kann man die besten Talente für das Jeverland gewinnen und langfristig binden?