Niedersachsen

Erste Ernte beim Cannabis-Club: Ganderkesee macht Fortschritte!

In Deutschland zeichnet sich ein bedeutender Wandel in der Drogenpolitik ab, insbesondere in Niedersachsen. Der Cannabis Social Club in Ganderkesee feiert seine erste Ernte von Cannabis-Pflanzen. Diese Ernte erfolgt gut ein halbes Jahr nach der teilweisen Legalisierung von Cannabis, die die Grundlage für den Anbau von Hanf in gemeinnützigen Anbauvereinen geschaffen hat.

Vor drei Monaten erhielten die Initiatoren des Clubs die Genehmigung zum Anbau durch die niedersächsische Landwirtschaftsministerin Miriam Staudte von den Grünen. Nun können sie 200 Pflanzen ernten, die schon in zwei Wochen an die 500 Mitglieder des Vereins abgegeben werden. Der Vorsitzende Daniel Keune betont, dass Mitglieder nun Cannabis legal beziehen können, ohne auf den Schwarzmarkt angewiesen zu sein.

Vereinsziele und Präventionsmaßnahmen

Der Verein verfolgt ein klares Ziel: den Schwarzmarkt zu bekämpfen. Keune unterstreicht, dass der Schutz der Gemeinschaft und präventive Maßnahmen von wesentlicher Bedeutung sind. Jede Abgabe von Cannabis wird mit einem Informationsblatt versehen, das die Menge, die Pflanze und den THC-Gehalt aufführt. Zudem wird ein speziell angestellter Präventionsbeauftragter für die Beratung der Mitglieder zuständig sein, um den verantwortungsvollen Konsum zu fördern. Alle Abgaben werden dokumentiert.

Kurze Werbeeinblendung

Der Bundesdrogenbeauftragte Burkhard Blienert (SPD) hebt die Wichtigkeit eines sachlichen und offenen Umgangs mit Cannabis hervor. Er sieht in der Legalisierung eine Chance, über Gefahren aufzuklären und Beratungsbedarf an Schulen zu decken. Blienert appelliert außerdem an strengere Regulierungen für Alkohol und Tabak, insbesondere bei Jugendlichen.

Bisherige Genehmigungen und Zukunftsausblick

Seit dem 1. Juli dieses Jahres dürfen nicht-kommerzielle Anbauvereine in Deutschland ihre Aktivitäten aufnehmen. Bisher wurden allerdings nur 29 von 361 eingereichten Anträgen genehmigt, was die Hürden für interessierte Vereine verdeutlicht. Niedersachsen führt die Liste mit 15 Genehmigungen an, gefolgt von Nordrhein-Westfalen mit sieben, um nur einige Beispiele zu nennen.

Das neue Gesetz soll den Schwarzmarkt eindämmen und auch einen Rahmen für den verantwortungsvollen Konsum schaffen. Blienert sieht momentan keinen Anstieg des Konsums, vielmehr verzeichnet er einen Rückgang der Schwarzmarktaktivitäten. Mit einer verstärkten Aufklärung und einem professionellen Ansatz könnten die Vorgaben der teilweisen Legalisierung nachhaltig wirken.

Die kommenden Monate werden zeigen, wie sich die Situation entwickeln wird. Der Cannabis Social Club in Ganderkesee könnte dabei als Beispiel dienen, wie legale Strukturen zur Drogenverfügbarkeit und -verbreitung geschaffen werden können. Dies könnte auch für die zukünftige Drogenpolitik in Deutschland von Bedeutung sein. Für mehr Informationen und Details zu diesem Thema, siehe den Bericht auf www.tagesschau.de.


Details zur Meldung
Genauer Ort bekannt?
Ganderkesee, Deutschland
Quelle
tagesschau.de

Ähnliche Artikel

Schaltfläche "Zurück zum Anfang"