NiedersachsenVerden

Ermittlungen gegen Polizisten nach tödlichem Einsatz in Nienburg eingestellt

Tödliche Polizeischüsse auf den Gambier Lamin T. in Nienburg am Karsamstag: Staatsanwaltschaft stellt Ermittlungen gegen 14 Polizisten ein, während der Flüchtlingsrat Niedersachsen eine unabhängige Aufklärung der umstrittenen Todesumstände fordert!

Am 27. September 2024 wird die Entscheidung der Staatsanwaltschaft Verden bekannt, die Ermittlungen gegen 14 Polizeibeamte einzustellen, die in einen tödlichen Vorfall verwickelt waren. Dabei ging es um den schockierenden Tod des 46-jährigen Lamin T. aus Gambia. Der Flüchtlingsrat Niedersachsen äußert sich enttäuscht und ruft zur weiteren Aufklärung der Umstände auf. Der Vorfall ereignete sich Ende März in Nienburg, wo der Mann von der Polizei erschossen wurde, nachdem angeblich akute Lebensgefahr für die Beamten bestand.

Die Staatsanwaltschaft beruft sich auf umfassende Ermittlungen, die sowohl Videoaufnahmen von Bodycams als auch mehrere Gutachten umfassten. Sie erklärten, dass die Beamten in einer Situation handeln mussten, in der Bedrohungen durch Lamin T. unmittelbar waren. Zu diesem Zeitpunkt hatte der Mann, wie es heißt, seine Freundin mit einem Messer bedroht, was schließlich zu ihrem Notruf führte. Laut der Polizeidirektion Göttingen wurde der Einsatz als letztmögliches Mittel bewertet, nachdem zuvor bereits andere Deeskalationsversuche, einschließlich der Anwendung von Reizgas, scheiterten.

Details zum Einsatz und der Eskalation

Bei ihrem Eintreffen trugen die Beamten die Verantwortung, die Situation zu entschärfen. Es wird berichtet, dass Lamin T. beim Aufbrechen der Tür die erste Waffe, die er hielt, fallen ließ, nur um sofort danach ein anderes Messer zu greifen und es gegen die Polizisten zu richten. Der Rückhalt der Polizei, gegen solche Bedrohungen vorzugehen, führt zu einergestiegenen Intensität des Vorfalls. Die Staatsanwaltschaft beschreibt, dass die Situation völlig außer Kontrolle geriet, als der 46-Jährige mit dem Messer direkt auf die Beamten losging, die dabei mit einem Polizeischild abwehren mussten.

Kurze Werbeeinblendung

Trotz der Feststellung, dass die Beamten rechtmäßig handelten, bleibt die Frage, ob es nicht andere Strategien gab, um die Situation zu deeskalieren. Dies ist auch das zentrale Anliegen des Flüchtlingsrats, der die Vorgehensweise der Polizei hinterfragt. Insbesondere wird angedeutet, dass möglicherweise rassistische Vorurteile eine Rolle gespielt haben könnten. Solche Anschuldigungen werden von der Polizeidirektion Göttingen vehement zurückgewiesen. Tanja Wulff-Bruhn, die Präsidentin der Polizeidirektion, versichert, dass Unterstellungen dieser Art während der Ermittlung nicht bestätigt werden konnten.

Verletzungen und weitere betroffene Beamte

Eine Polizeibeamtin wurde während des Vorfalls ebenfalls schwer verletzt, als sie durch eine Kugel getroffen wurde. Aufgrund der fehlenden Beweise, insbesondere eines vollständigen Projektils, konnte die Herkunft des Schusses nicht geklärt werden, was zur Einstellung des entsprechenden Verfahrens führte. Der Flüchtlingsrat hat angekündigt, die Familie des Getöteten rechtlich zu unterstützen, sollte sie eine Wiederaufnahme der Ermittlungen verlangen.

Zusätzlich droht der Vorfall, das Diskussionsklima rund um die Polizeiarbeit zu belasten, nicht zuletzt aufgrund von Vorwürfen über potenziell extremistische Ansichten eines beteiligten Beamten. Laut der Polizeidirektion beschränkt sich die derzeitige Prüfung darauf, ob solche Einstellungen das Verhalten während des Einsatzes beeinflussten.

Die Tragik dieses Vorfalls spiegelt die verschiedenen Herausforderungen wider, mit denen die Polizei im Umgang mit Messerangriffen konfrontiert ist. Präsidentin Wulff-Bruhn erzeugt ein Klima des Mitgefühls für die Familie des Verstorbenen und erkennt die Gefährlichkeit solcher Einsätze an.

Die Debatte über die Entscheidungen der Staatsanwaltschaft wird voraussichtlich anhalten, während der Flüchtlingsrat und weitere Organisationen nach strengeren Regeln und mehr Transparenz in der Polizeiarbeit streben. Die Situation ist ein eindringlicher Appell, die Methode, wie die Polizei in besonders kritischen Lagen agiert, zu überdenken und anzupassen, um derartige Tragödien in der Zukunft zu vermeiden.

Erfahrene Experten warnen davor, voreilige Schlüsse zu ziehen, während die Ermittlungen des Amtes abgeschlossen wurden. Die dramatischen Ereignisse rund um Lamin T. werden weiterhin aufmerksam verfolgt, auch von Seiten, die die Herangehensweise der Polizei kritisch beleuchten möchten. Ein wichtiger Punkt in dieser Diskussion wird sicherlich auch sein, welche Maßnahmen ergriffen werden, um Wiederholungen in solchen tragischen Begebenheiten zu vermeiden.

Details zu diesem Vorfall, der viele Fragen aufwirft, sind im geprüften Bericht auf www.ndr.de zu finden.

Ähnliche Artikel

Schaltfläche "Zurück zum Anfang"