In Nordrhein-Westfalen sind im September 2024 wieder Militärkonvois unterwegs, die die Straßen prägen. Vor allem Autofahrer fragen sich: Was muss ich beachten? Diese Situation kann viele überraschen, denn eine lange Schlange von Militärfahrzeugen auf der Autobahn zieht immer Blicke auf sich und kann einige Unsicherheiten bei den Verkehrsteilnehmern hervorrufen.
Die britischen Streitkräfte haben ein großes Militärmanöver im Trainingsgelände Senne bei Paderborn geplant. Um die etwa 70 Fahrzeuge von einem Hafen in Emden zur Normandy-Kaserne im Nordosten NRWs zu bringen, müssen sie eine etwa 300 Kilometer lange Strecke zurücklegen. Es ist nicht das erste Mal in diesem Jahr, dass Militärkonvois auf den Straßen NRWs unterwegs sind; bereits im Februar gab es solche Aktivitäten, und sie werden nun erneut stattfinden.
Regeln für die Überholung von Militärkonvois
Für Autofahrer ist die Frage der Überholmöglichkeiten besonders wichtig. Erfreulicherweise dürfen Autofahrer Militärkonvois überholen, müssen dabei jedoch einige wichtige Sicherheitshinweise beachten. Das Einfahren zwischen den Fahrzeugen eines Konvois ist strikt untersagt. Wenn ein Autofahrer aufgrund von Verkehrsstau auf die Autobahn auffährt, ist es ihm erlaubt, sich kurzzeitig in die Kolonne einzufädeln, allerdings hat er den Konvoi so schnell wie möglich wieder zu verlassen. Diese Regelung trägt dazu bei, Probleme beim Wechseln von Fahrstreifen und bei der Kollisionsvermeidung zu reduzieren.
Die genauen Routen der Konvois werden im Sinne der Sicherheit nicht veröffentlicht, was bedeutet, dass Autofahrer oft damit rechnen müssen, dass sie an einer Militärkolonne vorbeikommt. Die Sicherheit auf den Straßen hat oberste Priorität, weshalb die deutsche Verkehrsbehörde und die Militärführung zusammenarbeiten, um Abläufe zu optimieren.
Kolonnenvorrecht: Eine wichtige Regel für alle Verkehrsteilnehmer
Ein weiteres Aspekt, den Autofahrer im Hinterkopf behalten sollten, ist das sogenannte „Kolonnenvorrecht“. Diese Regel ermöglicht es, dass Fahrzeuge in einer Kolonne auch bei roten Ampeln oder wenn Vorfahrtsregeln gelten, ohne Unterbrechung weiterfahren können. Der ADAC weist darauf hin, dass andere Verkehrsteilnehmer warten müssen, bis die gesamte Kolonne vorbeigefahren ist. Solche Maßnahmen sind entscheidend, um den reibungslosen Ablauf des Verkehrs zu gewährleisten und Gefahren für alle Beteiligten zu minimieren.
Militärkonvois sind keine Seltenheit in NRW. Im April 2024 beispielsweise bewegten sich rund 1.000 Fahrzeuge des britischen Militärs im Rahmen der NATO-Übung „Steadfast Defender 2024“ durch verschiedene Bundesländer. Die Notwendigkeit für einsatzbereite Streitkräfte wird in einer Mitteilung des Territorialen Führungskommandos der Bundeswehr hervorgehoben, in der es heißt, dass dies entscheidend für eine glaubwürdige Abschreckung und effektive Verteidigung sei.
Mit dem Aufkommen dieser Militärkonvois sollten Autofahrer stets wachsam sein und die geltenden Verkehrsregeln befolgen, um Sicherheit und Ordnung auf den Straßen zu garantieren.
– NAG
