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In einem bedeutenden Schritt für die Schifffahrt hat das Projekt zur Errichtung einer neuen Schleusenkammer am Nord-Ostsee-Kanal (NOK) in Brunsbüttel Fortschritte gemacht. Drei massive Schiebetore, die jeweils über 2.000 Tonnen wiegen, sind nun fertiggestellt. Jedes Tor misst 47 Meter in der Länge und 21 Meter in der Höhe. Die gesamte Bauzeit für diese Tore betrug rund sechs Jahre, wobei die Montage in Emden durchgeführt wurde. Das letzte Tor wurde auf ferngesteuerten Schwerlastmodulen aus der Montagehalle transportiert, wobei Projektleiter Jörn Eggert die Bedeutung der Stabilität während des Transports hervorhob.
Die Fertigstellung der neuen Schleusenkammer wird für Ende 2026 angestrebt und ist Teil eines umfassenden Modernisierungsprojekts, das darauf abzielt, die über 100 Jahre alte Schleusenanlage zu erneuern. In den letzten Jahren haben etwa 25.000 Schiffe den meistbefahrenen Kanal der Welt passiert, und ein Drittel der Container, die durch den Kanal fahren, erreichen den Hamburger Hafen. Um Sanierungsarbeiten an den bestehenden Schleusenkammern durchführen zu können, wird die neue Schleusenkammer als Bypass-Lösung gebaut, was auch langfristige Pläne für den Hafenverkehr erleichtert.
Details zur neuen Schleusenkammer
Die geplante Schleusenkammer wird eine Länge von 360 Metern und eine Breite von 45 Metern aufweisen. Die Konstruktion ist auf einen Betrieb von mindestens 100 Jahren ausgelegt. In der Zukunft wird dadurch eine Instandsetzung der sanierungsbedürftigen großen Schleusenkammern ohne Unterbrechung des Schiffsverkehrs möglich sein, wie wna-nord-ostsee-kanal.de berichtet.
Zu den verschiedenen Bauteilen der neuen Schleusenkammer gehören das Außenhaupt und das Binnenhaupt, die aus massivem Stahlbeton bestehen. Die Torkammer fungiert als „Garage“ für das geöffnete Schleusentor. Weitere technische Bauelemente sind der Drempel, der den maximalen Tiefgang der Schiffe bestimmt, und das Torantriebshaus, das die Antriebsmechanik und Steuerungselemente für das Öffnen und Schließen der Tore enthält.
Die drei neu gefertigten Schleusentore, von denen zwei für den regulären Betrieb und eines als Ersatz bei Havarien oder Wartungsarbeiten dient, stellen eine technische Meisterleistung dar. Die Tore werden durch ein Schienensystem stabilisiert und ruhen auf einem Unterwagen, während ihre Oberseite durch einen Oberwagen über eine Kette bewegt wird. Die Gesamtkosten des Projekts belaufen sich auf etwa 1,2 Milliarden Euro.
Zusätzlich werden Füllschütze in die Tore eingebaut, und die Türen sollen nach Tests in Eemshaven voraussichtlich ab November 2025 nach Brunsbüttel transportiert werden, wie mz.de berichtet. Dies markiert einen wichtigen Fortschritt in einem der größten Wasserbauprojekte Europas und hebt die fortschrittlichen Techniken hervor, die für das Design und den Bau dieser aufsehenerregenden Infrastruktur verwendet werden.
- Übermittelt durch West-Ost-Medien
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