Emden – Sensation auf der „Japaninsel“ in Emden-Larrelt! Archäologen der Ostfriesischen Landschaft haben bei ihren Grabungen erstaunliche Funde gemacht, die die Geschichtsbücher neu schreiben könnten. Fünf nahezu unversehrte Kugeltöpfe aus dem 12. bis 13. Jahrhundert wurden entdeckt – ein wahrhaft außergewöhnlicher Fund, denn solche intakten Gefäße wurden in der Regel nicht einfach weggeworfen, erklärt Dr. Jan F. Kegler, der Leiter des Archäologischen Forschungsinstituts. Normalerweise finden sich bei Ausgrabungen nur Scherben oder beschädigte Stücke.
Die Kugeltöpfe lagen in einer Tiefe von etwa zwei Metern, in einem senkrechten Schacht, der möglicherweise als Vorratsgrube oder Brunnen diente. Die Grabungsbedingungen waren extrem herausfordernd, da bereits ab 20 bis 30 Zentimetern Wasser eindrang. Archäologin Claudia Neutzer, die die Grabung leitete, vermutet, dass die ursprünglichen Besitzer ihre wertvollen Gefäße nicht mehr bergen konnten. Besonders auffällig ist die Form der Töpfe: Sie sind leicht eiförmig und könnten auf eine Herkunft außerhalb der Region hindeuten, so Kegler.
Ungewöhnliche Entdeckungen
Doch das ist nicht alles! Neben den Kugeltöpfen stießen die Forscher auf zwei sorgfältig übereinandergelegte Pferdeschädel, die ohne weitere Knochen oder Unterkiefer gefunden wurden. Der Zweck dieser seltsamen Anordnung bleibt ein Rätsel. Auch wenn keine Hinweise auf frühere Gebäude gefunden wurden, sind sich die Archäologen sicher, dass sie Ausläufer der historischen Wurt Larrelt freigelegt haben.
Zusätzlich zu den Töpfen wurden weitere Funde wie Lederreste, Glasfragmente, ein Knopf und eine Perle gemacht, die nun ausgewertet werden. Diese Entdeckungen könnten wertvolle Einblicke in die mittelalterliche Nutzung der Japaninsel geben. Die Fläche ist nun für die geplante Entwicklung durch die Emder Bau und Boden GmbH freigegeben. „Die Funde von der Japaninsel sind nicht nur außergewöhnlich, sondern auch umfangreicher als das, was wir üblicherweise entdecken“, fasst Kegler zusammen.