In Weyhe, einem Ortsteil im Landkreis Diepholz, rückt das Thema Klimaschutz stärker in den Fokus. Die Gemeinde verfolgt ambitionierte Ziele, um bis 2035 klimaneutral zu werden. Ein neuer Entwurf für ein Klimaschutzkonzept soll dazu beitragen, konkrete Maßnahmen zur Reduzierung von Energieverbrauch und Treibhausgasemissionen zu entwickeln. Dieser ist am Dienstag, den 22. Oktober, Gegenstand einer Sitzung des Ausschusses für Bau, Planung und Umwelt.
Der Energieverbrauch der Privathaushalte hat dabei eine zentrale Rolle, denn sie machen stolze 52 Prozent des gesamten Energiebedarfs in Weyhe aus. Interessanterweise wird diesen Bedarf zu 68 Prozent durch fossiles Gas gedeckt, während Strom mit 17 Prozent, Heizöl mit 9 Prozent und Biomasse sowie Umweltwärme mit jeweils 4 und 2 Prozent in den Hintergrund rücken. Diese Fakten wurden bei einer Bestandsanalyse ermittelt, die der kommunalen Politik vorgestellt wird. Die Sitzung am 22. Oktober wird zudem die Treibhausgasbilanz für 2022 besprechen, die Teil des neuen Klimaschutzkonzeptes ist.
Fortschritt für das Klimaschutzkonzept
Das Ingenieurbüro Förbexx, zuständig für die Erstellung des neuen Konzeptes, wird die Sitzung leiten und den Ausschussmitgliedern Einblicke in die Daten der Bestandsaufnahme geben. Ein Ziel ist die Aktualisierung eines 2012 entstandenen Klimaschutzaktionsplans für die Region, wobei die Gemeindeverwaltung Fördermittel der Zukunft-Umwelt-Gesellschaft nutzen konnte, um dieses "integrierte Vorreiterkonzept" zu entwickeln. Die Vollendung des Konzeptes ist bis Ende Mai 2025 geplant.
Weyhe verfolgt bereits seit 2019 klare Klimaziele, nachdem 2019 der Klimanotstand ausgerufen wurde. Dies stellt einen wichtigen Schritt dar, um die Verantwortung für den eigenen Energieverbrauch und die damit verbundenen Emissionen aktiv anzugehen. Allerdings zeigt die Bilanz, dass die Treibhausgasemissionen seit 2009 zwar um 14,4 Prozent gesenkt wurden, das vorher anvisierte Ziel einer 25-prozentigen Reduktion bis 2020 blieb jedoch unerreicht. Dies bedeutet, dass weitere Anstrengungen zur Emissionsminderung notwendig sind.
Energieverbrauch und Schwerpunkt auf fossilen Brennstoffen
Laut den vorliegenden Daten ist der End-Energieverbrauch für Wärme und Strom in Weyhe in den letzten Jahren um 22 Prozent auf insgesamt 448,57 Gigawattstunden (GWh) gesunken. Den größten Anteil an diesem Verbrauch hat der Bereich der privaten Haushalte, während auch die Verkehrsemissionen mit 124,53 GWh zu Buche schlagen. Überraschenderweise deckt der Energieverbrauch in Weyhe noch größtenteils durch fossile Brennstoffe, da nur 19 Prozent aus erneuerbaren Energien stammen, wobei Gas mit 46 Prozent den größten Anteil hat.
Förderlich für die Gemeinde ist jedoch, dass Weyhe in einigen Kennzahlen nahezu bundesweit führend ist, was die Treibhausgasemissionen betrifft. Während die Privathaushalte im Durchschnitt abschneiden, kommen die Werte im Wärmebereich nicht ganz mit dem bundesweiten Schnitt mit. In der kommenden Sitzung wird das Ingenieurbüro Antworten auf die Fragen erteilen, die sich aus diesen unterschiedlichen Entwicklungen ergeben.
Die bevorstehenden politischen Diskussionen und die Vorstellung des neuen Klimaschutzkonzeptes sind auch vor dem Hintergrund wichtig, dass die Gemeinde die Möglichkeit hat, ihre Energiewende ernsthaft voranzutreiben. Den Verantwortlichen steht viel Arbeit bevor, um die ambitionierten Klimaziele zu erreichen und die Bürger über die eigene Energieverbrauchsstruktur zu informieren und gegebenenfalls auch zu sensibilisieren.
Für eine umfassendere Diskussion und die neuesten Informationen sollten Interessierte die nächste Sitzung des Ausschusses besuchen, um live mitzuerleben, wie Weyhe seine Gewohnheiten im Bereich Energieverbrauch und Klimaschutz verändern möchte. Die Gemeinde hat die Verantwortung, die Weichen für eine nachhaltigere Zukunft zu stellen, und langfristige Planung ist unerlässlich für den Erfolg dieses Vorhabens.
Für weitere Informationen über das bevorstehende Klimaschutzkonzept und die aktuelle Situation in Weyhe verweist www.kreiszeitung.de.
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