In Barnstorf erlebten die Bewohner eines Seniorenheims eine außergewöhnliche Situation, die sich schnell als einer gut geplanten Übung entpuppte. Am vergangenen Samstag breiteten sich dunkle Rauchwolken über dem DRK-Seniorenheim aus, was sofortige Alarmierungen zur Folge hatte. Für die rund 90 Bewohner und mehr als 130 Einsatzkräfte von Feuerwehr und DRK begann ein Notfallszenario, das jedoch sorgfältig inszeniert war. Die Übung war nicht nur eine praktische Schulung, sondern auch eine wertvolle Gelegenheit, um schnell auf kritische Situationen zu reagieren.
„Solche Übungen sind wichtig“, erklärte Till Bigalke, Ausbildungskoordinator beim DRK. „Wir möchten unseren Auszubildenden die Chance geben, theoretisches Wissen in der Praxis zu testen.“ Während der Übung, die Teil eines Ausbildungstags war, sollten die Rettungskräfte lernen, wie man in einer tatsächlichen Notlage effizient und koordiniert handelt. Die Teilnehmer konnten in alle Facetten des Rettungsdienstes hineinschnuppern, und die Übung war so realitätsnah wie möglich gestaltet.
Realitätsnahe Übung mit überraschenden Elementen
Ein besonders interessanter Aspekt der Übung war, dass die überwiegende Mehrheit der Bewohner nichts von der Simulation wusste. Nur elf ausgewählte Personen waren als „Statisten“ eingeweiht, um Verletzte darzustellen und wurden für diesen Zweck geschminkt. Diese Herangehensweise sorgte für authentische Reaktionen und veranschaulichte, wie die Betroffenen in einer echten Krisensituation fühlen könnten.
Nach dem Auslösen des Alarms wurde die vorgeschriebene Telefonkette in Gang gesetzt, und alle Mitarbeitenden am Standort handelten vorbildlich. Das Seniorenheim nutzt die benachbarten Hallen des Netzbetreibers Nowega als fluchtweg in Notfällen. Diese Hallen sind Teil des Brandschutzkonzeptes und bieten ausreichend Platz und Schutz für die Bewohner. Die schnelle Erreichbarkeit eines Ansprechpartners vor Ort, die innerhalb von fünf Minuten gewährleistet ist, stellte sicher, dass die Evakuierung reibungslos ablief.
Ein weiteres positives Highlight war das Engagement aller Mitarbeitenden des Seniorenheims. Selbst solche, die im Urlaub oder krank waren, kamen, um ihre Kollegen in der Übung zu unterstützen. „Da wurde sogar mitten im Supermarkt der Einkauf liegengelassen“, berichtete die Heimleitung Agnieszka Siedlecka. Dieser Zusammenhalt zeigt, wie wichtig die Mitarbeitenden im Notfall sind und ihren Einsatz schätzen.
Die Übung endete mit einer positiven Bilanz. „Wir haben gezeigt: Auch bei einem außerordentlichen Ereignis kann man sich auf uns verlassen“, äußerte Kreisbereitschaftsleiter Tarek Spreen zufrieden und hob hervor, dass die Zusammenarbeit zwischen den verschiedenen Rettungsdiensten hervorragend funktioniert hat. Im Vordergrund stand die Sicherheit der Bewohner, und die Übung bestätigte, dass die Rettungskräfte gut für ähnliche Tragödien gewappnet sind.
Einige der Bewohner wurden mit Decken, warmem Essen und Getränken vom DRK-Betreuungsdienst in den Hallen empfangen, was das Gefühl von Sicherheit und Geborgenheit unterstrich und zeigte, dass auch in Krisensituationen das Wohlergehen der älteren Generation nie aus den Augen verloren wird. Solche Simulationen erhöhen nicht nur die Sicherheit, sondern auch die Zufriedenheit der Bewohner. Insgesamt war das Szenario ein großer Erfolg, der für alle Beteiligten wertvolle Lektionen bereithielt.
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