Die Feuerwehr in Syke, sowohl gut ausgebildet als auch personell besetzt, steht vor Herausforderungen, die für die zukünftige Einsatzbereitschaft entscheidend sind. Dies wurde in einer Sitzung des Ausschusses für Feuerwehr, Zivilschutz und Mobilität am Mittwoch deutlich, als der externe Fachberater Niklas Lübbe die aktuelle Situation der freiwilligen Feuerwehren analysierte. Der Bedarf an einem neuen Feuerwehrbedarfsplan steht im Mittelpunkt dieser Diskussion, da ohne Berufsfeuerwehr eine kontinuierliche Planung unerlässlich ist.
Ein zentrales Problem, das Lübbe hervorhob, ist die Verfügbarkeit der Feuerwehrleute während der regulären Arbeitszeiten unter der Woche. Von den insgesamt 478 aktiven Feuerwehrmitgliedern sind an Werktagen fast zwei Drittel tagsüber, während viele Menschen arbeiten, nicht verfügbar. Dies führt insbesondere bei der Henstedter Feuerwehr dazu, dass sie nicht einmal ihre Mindeststärke erreichen kann und somit theoretisch nicht einsatzfähig ist. Lübbe relativierte jedoch, dass die tatsächliche Lage oft besser ist als es die Zahlen vermuten lassen.
Herausforderungen bei der Einsatzzeit
Die Fähigkeit der Feuerwehr, innerhalb von zehn Minuten nach einem Alarm am Einsatzort zu sein, ist ein wichtiges Sicherheitskriterium. Laut Lübbe können die Syker Feuerwehren dies gegenwärtig nicht überall garantieren. Die Ortsfeuerwehr hat dabei spezifische Schwierigkeiten, die nicht auf ihr Verschulden zurückzuführen sind. Die ungünstige Lage des Gerätehauses führt zu langen Anfahrtszeiten und erschwert schnellen Einsatz.
Lübbe brachte einige Lösungsansätze vor, schloss jedoch aus, dass kurzfristige Lösungen realistisch sind. Eine langfristige Idee wäre, Wohn- und Arbeitsmöglichkeiten in der Nähe des Gerätehauses zu schaffen, sodass die Einsatzkräfte im Voraus anwesend sind, um bei Alarm schnell reagieren zu können.
Eine Meldung über den Neubau in Heiligenfelde zeigt zudem, dass bestimmten kleinen Ortsfeuerwehren in der Region die Funktion durch einen Neubau entzogen werden könnte, was kritisch diskutiert wurde. Die Ortsfeuerwehr Jardinghausen, die trotz ihrer geringen Größe von nur 270 Einwohnern stark bleibt, könnte durch mittelfristige Überlegungen zu Fusionen mit Henstedt oder Heiligenfelde entbehrlich werden. Diese und andere Überlegungen zur strukturellen Stärkung der Feuerwehr standen auf der Agenda, aber die zeitlichen Voraussetzungen für eine gründliche Prüfung des 160 Seiten umfassenden Plans waren unzureichend.
Der Ausschussvorsitzende Manuel Schulenberg äußerte deutliche Kritik an der Stadtverwaltung, da der Plan erst einen Tag vor der Sitzung vorgelegt worden war, was den Ausschuss in seiner Entscheidungsfindung stark einschränkte. Daher wurde eine endgültige Entscheidung über den Plan für die nächste Sitzung vertagt.
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