Ein alarmierendes Ereignis hat die traditionsreiche Firma Schöma in Diepholz ergriffen, als am Dienstag ein Insolvenzantrag beim Amtsgericht Syke eingereicht wurde. Das Unternehmen, das seit 1930 Lokomotiven für den Tunnel- und Bergbau sowie Rangierloks mit rund 95 Angestellten herstellt, steht vor einer ungewissen Zukunft. Christoph Schöttler, der in dritter Generation das Familienunternehmen leitet, erklärte, dass die Gehälter der Mitarbeiter bis zum Ende des Jahres gesichert sind. Doch was nach dieser Frist passiert, bleibt ein Rätsel.
Die Schwierigkeiten häufen sich seit einigen Jahren, indem die Auftragslage schwankte zwischen Boom und Krise. Christoph Schöttler betonte, dass die Notwendigkeit einer externen Unterstützung nun dringlicher denn je sei. „Ob Schöma weiterhin existiert oder nicht, hängt stark von der Suche nach einem Investor oder Käufer ab“, so der Geschäftsführer. Seine eigene Zukunft in der Firma sieht er flexibel: „Hauptsache, die Mitarbeiter haben eine Perspektive“, fügte er hinzu.
Optimismus trotz schwieriger Lage
Die Situation hat einen Schatten auf das einst blühende Unternehmen geworfen, doch Berend Böhme, der vorläufige Insolvenzverwalter, zeigt sich überrascht von den positiven Rückmeldungen der Gläubiger. Nach ersten Gesprächen berichtete er von vielversprechenden Signalen: „Die Gläubiger sind bereit, uns zu unterstützen.“ Dies könnte eine entscheidende Wendung für die Schöma bedeuten, wenn es gelingt, die Unterstützung in konkrete Maßnahmen umzusetzen.
Eine Herausforderung bleibt jedoch die Liquidität. Trotz negativer wirtschaftlicher Entwicklungen verzeichnet das Unternehmen Aufträge, kann jedoch aufgrund finanzieller Engpässe nicht produzieren. „Es ist kein Geld mehr da“, fasst Schöttler die Realität auf den Punkt. In diesem Zusammenhang stellte Böhme fest, dass es für Schöma entscheidend sein wird, schnell gehandelt und mögliche Interessenten zu finden, die bereit sind, in die Zukunft des Unternehmens zu investieren.
Schöttler hat schon vor zwei Jahren versucht, potenzielle Investoren zu gewinnen. Die Bemühungen blieben jedoch bisher ohne den gewünschten Erfolg. Der neue Insolvenzverwalter sieht nun die Notwendigkeit, diese Gespräche wiederzubeleben und frische Wege zu finden, um finanzielle Unterstützung zu sichern. Die Zeit drängt, denn die Mitarbeiter erhalten bis Ende des Jahres Insolvenzgeld, danach ist unklar, wie es weitergeht.
Die Unsicherheit bleibt
In einem entschlossenen Aufruf an die Gläubiger und Kunden will Böhme bis Jahresende Klarheit schaffen, um die Firmengeschicke nach dem 1. Januar 2025 steuern zu können. Ein glimpflicher Verlauf wäre wünschenswert, doch selbst die Notwendigkeit einer Stilllegung ist ein Thema, das auf dem Tisch liegt. „Wenn wir die Verpflichtungen nicht mehr bedienen können, muss ich leider auch diese Option ins Auge fassen“, erläutert Böhme, bleibt jedoch optimistisch, dass ein Schließen der Türen für die Schöma nicht das letzte Wort sein muss.
Die nächsten Monate werden entscheidend dafür sein, ob das Unternehmen die Erwartungen übertreffen und auf einem stabilen Kurs in die Zukunft blicken kann. Schöttler wünscht sich das Beste für die Belegschaft, schließlich sind sie das Herzstück der Schöma. „Ohne die Mitarbeiter haben wir nichts“, resümiert er. Langfristig bleibt das Wohl und Wehe des Unternehmens in Diepholz also stark abhängig von der Fähigkeit, neues Vertrauen zu schaffen und tragfähige Lösungen zu finden, damit die Tradition fortbesteht.
Für weitere Informationen über die Situation von Schöma und die Auswirkungen des Insolvenzantrags werfen Sie einen Blick in den Artikel auf www.kreiszeitung.de.