Am kommenden Sonntag wird das Nostalgiemuseum in Okel zur bunten Kulisse für Autofreunde und Geschichtsinteressierte. Bei einem besonderen Oldtimer-Frühschoppen stellt Karl-Heinz Rengstorf seine Wanderausstellung mit dem Titel „Anfang, Blüte und Niedergang der deutschen Traktorenindustrie“ vor. Used hic vom Zickler ES 207, einem seltenen Prototypen eines kompakten Schmalspurschleppers aus dem Jahr 1965, lässt Rengstorf die Geschichte des Traktorbaus aufleben.
Die Vorbereitungen für diese Veranstaltung laufen bereits auf Hochtouren. Elke und Wolfgang Kaeding, die Betreiber des Museums, haben sich etwas Besonderes einfallen lassen, um den Erntedank einmal anders zu feiern. „Wir wollen die Faszination für alte Fahrzeuge und deren Geschichte gemeinsam mit unseren Besuchern erleben“, sagt Wolfgang Kaeding voller Vorfreude.
Die Geschichte hinter den Traktoren
Rengstorf beleuchtet in seiner Ausstellung die Entwicklung der Traktoren aus einer historischen und technischen Perspektive. „Nach dem Ersten Weltkrieg wagten sich zuerst einige deutsche Hersteller an den Bau von Ackerschleppern und Anbaugeräten. Die Einführung verlief jedoch zögerlich, da die Geräte oft teuer und fehlerbehaftet waren“, erklärt er. Erst in der Ära Adenauer, als die deutsche Wirtschaft zu boomen begann, erlebte die Traktorenproduktion einen deutlichen Aufschwung. Traktoren ersetzten zunehmend Pferd und Wagen in der Landwirtschaft.
Doch die Entwicklung nahm nicht nur positive Wendungen. Ab den 1960er Jahren kam es zu einem Rückgang in der Traktorenproduktion in Deutschland. "Die Marktsättigung und der internationale Konkurrenzdruck führten dazu, dass viele lokale Hersteller aus dem Markt ausschieden", erläutert Rengstorf. Heute ist kaum noch ein bedeutender Hersteller ohne internationale Bindungen auf dem deutschen Markt tätig. Claas in Harsewinkel zählt zu den wenigen verbliebenen Unternehmen, die unabhängig operieren können.
Doch der Oldtimer-Sonntag wird nicht nur durch die spannende Ausstellung geprägt, sondern bietet auch kulinarische Köstlichkeiten. Ab 11 Uhr werden frische Matjesbrötchen, eine herzhafte hausgemachte Suppe sowie verschiedene Kaltgetränke angeboten. Elke Kaeding zeigt sich begeistert: „Wir freuen uns, unseren Gästen ein geselliges Ambiente zu bieten, in dem genussvolles Essen und gute Gespräche eine zentrale Rolle spielen.“ Ab 14 Uhr stehen zudem selbstgebackene Torten und Kuchen bereit, die in der gemütlichen Klönstuv serviert werden.
Die Oldtimerbesitzer sind herzlich eingeladen, ihre Fahrzeuge zu präsentieren, und auch Parkplätze stehen in ausreichender Zahl zur Verfügung. „Der Eintritt zur Veranstaltung ist frei, wir möchten, dass jeder die Möglichkeit hat, Teil dieses besonderen Tages zu werden“, ergänzt Wolfgang Kaeding. Wer an historischen Fahrzeugen interessiert ist oder einfach einen schönen Tag im Museum genießen möchte, sollte sich den Sonntag im Kalender rot anstreichen.
So bleibt zu hoffen, dass der Oldtimer-Frühschoppen im Nostalgiemuseum in Okel zahlreiche Besucher anzieht und nicht nur das nostalgische Flair der alten Fahrzeuge, sondern auch die faszinierende Geschichte der deutschen Traktorenindustrie lebendig wird. Mehr Informationen zu diesem Event und weiteren Aktivitäten im Museum gibt es hier.
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