Der Stadt Diepholz hat in seiner jüngsten Sitzung einen bedeutenden Schritt in Richtung Verbesserung der Kindertagesbetreuung unternommen. Der Rat hat mehrheitlich beschlossen, an der Violinenstraße eine neue Kita zu errichten, und zwar im Wert von rund fünf Millionen Euro. Diese Entscheidung ist von großer Wichtigkeit, da sie auf den steigenden Bedarf an Betreuungsplätzen für Kleinkinder reagiert.
Die geplante Einrichtung wird auf einem 4.000 Quadratmeter großen Grundstück entstehen. Dabei handelt es sich um ein eingeschossiges Gebäude, das Platz für fünf Gruppen bietet. Der Zugang zur Kita wird über die Violinenstraße erfolgen, und als Träger ist die Lebenshilfe geplant. Während die Mehrheit des Rates die Notwendigkeit dieser neuen Einrichtung betonte, äußerten einige Ratsmitglieder Bedenken bezüglich des Standorts. So wies Manfred Albers von der SPD darauf hin, dass die Lage an einer der Hauptzufahrtsstraßen in die Stadt nicht ideal sei.
Bau der Kita und die Notwendigkeit
Wilhelm Reckmann von der CDU/FDP unterstrich hingegen den dringenden Bedarf an neuen Krippen- und Kitaplätzen, der durch den Rechtsanspruch auf frühkindliche Betreuung verstärkt werde. Die derzeitige Lebenshilfe-Kita an der Steinfelder Straße, die als Übergangslösung dient, könne diesen Ansprüchen nicht gerecht werden. Die Diskussion über die Erforderlichkeit der neuen Kita spiegelt die demografischen Herausforderungen wider, mit denen viele Städte konfrontiert sind.
Im Rahmen der Sitzung wurde auch die Grundschule in Aschen thematisiert. Der Rat sprach sich einstimmig für Um- und Anbaumaßnahmen aus, um den Raumbedarf für die Zukunft zu decken. Hierbei ist die Einrichtung einer neuen Mensa und eines weiteren Klassenraums geplant, mit geschätzten Gesamtkosten von 1,2 Millionen Euro. Wilhelm Paradiek von der CDU bezeichnete diesen Schritt als „guten Tag für die Grundschulkinder in Aschen“ und hob die Bedeutung dieser Investition für die langfristige Stärkung des Schulstandorts hervor.
Ehrenamtskarte und andere Beschlüsse
Ein weiterer Punkt auf der Agenda war die Einführung der Niedersächsischen Ehrenamtskarte. Der Rat stimmte einstimmig für die Beteiligung an diesem Programm, welches darauf abzielt, ehrenamtliches Engagement in der Stadt zu fördern. Ingo Estermann von der SPD verwies auf die lange Historie des Antrags und stellte fest, dass die Ehrenamtskarte eine wertvolle Möglichkeit für die Diepholzer Ehrenamtlichen darstelle. Die CDU/FDP hatte zwar Bedenken aufgrund des bürokratischen Aufwands geäußert, war jedoch bereit, den Ehrenamtlichen zu diesem Schritt zu gratulieren.
Des Weiteren wurde beschlossen, dass die Stadt Diepholz keine zusätzlichen Anteile an der Wohnbau Diepholz erwerben wird. Der Hintergrund dieser Entscheidung ist, dass der Landkreis einen kleinen Teil seiner Anteile angeboten hatte. Trotz der Empfehlungen des Fachausschusses und der Verwaltung, dem Angebot zu folgen, entschloss sich der Rat, dies abzulehnen, da die Einflussmöglichkeiten durch einen Erwerb der Anteile als gering eingeschätzt wurden.
Im Bereich Erneuerbare Energien beschloss der Rat einstimmig, dass keine neue Bauleitplanung für Freiflächen-Photovoltaik-Anlagen notwendig sei. Da im Planungsraum Landkreis Diepholz bereits ausreichend geeignete Flächen vorhanden seien, wurde entschieden, keine weiteren Planungen in diesem Bereich vorzunehmen.
Diese Sitzung des Diepholzer Rates zeigt den starken Fokus auf die Verbesserung der Infrastruktur der Stadt und die Berücksichtigung der sozialen Bedürfnisse der Bevölkerung. Die bevorstehenden Bauprojekte und die Unterstützung des Ehrenamtes sind zentrale Bestandteile der Stadtentwicklung, die die Lebensqualität in Diepholz nachhaltig beeinflussen könnten. Weitere Details zu diesen Themen sind in einem aktuellen Bericht auf www.kreiszeitung.de nachzulesen.