Diepholz

Müntepark in Diepholz: Jugendliche gestalten den Park der Generationen

Im Diepholzer Müntepark soll der „Park der Generationen“ mit einer Vielzahl von Sportanlagen für Jugendliche aufgewertet werden, während die SPD verlangt, das Element Wasser in die Planung einzubeziehen, was auf Widerstand von CDU und FDP stößt; die Entscheidung wurde am 25. August 2024 im Jugendausschuss getroffen, um den parkgestalterischen Anforderungen der Jugend gerecht zu werden und die Stadt attraktiver zu gestalten.

Im Herzen von Diepholz wird derzeit über den „Park der Generationen“ diskutiert, wobei die Pläne für diesen Park auf eine neue Dimension abzielten. Geplant ist eine nachhaltige Aufwertung des Münteparks, um die Attraktivität für Jugendliche zu erhöhen. Die Stadt hat die Notwendigkeit erkannt, mehr Freizeitmöglichkeiten zu schaffen und wendet sich dabei gezielt an den Nachwuchs, um deren Wünsche zu berücksichtigen.

Die Debatten im städtischen Jugendausschuss, die am Donnerstag im Rathaus stattfanden, zeigten die Kontroversen, die um dieses Projekt kreisen. Während die SPD eine Erweiterung der Planungen vorschlägt, um auch Wasseranlagen zu integrieren, stehen CDU und FDP dem Plan skeptisch gegenüber. Die Sozialdemokraten, vertreten durch Ralf Jacobsen, betonen die Wichtigkeit, das Gewässer, die Hinterlohne, sichtbarer und erlebbarer zu gestalten. Sie schlagen unter anderem eine Kanueinsatzstelle und gemütliche Aufenthaltsmöglichkeiten in Wassernähe vor, die das Erlebnis für die Jugendlichen bereichern sollen.

Jugendbeteiligung und politische Weichenstellung

Das Interesse der Stadt, die Jugendlichen in die Entwicklung des Parks aktiv einzubinden, wurde durch eine Jugendbeteiligung deutlich, die bereits in den Vorfeld zur Planung stattfand. Dabei konnten die Jugendlichen ihre Ideen äußern, wobei sich klare Vorlieben für Sport- und Freizeitgeräte wie Pumptracks und Calisthenics-Anlagen abzeichneten. Laut Petra Hage, der Fachdienstleiterin für Ordnung und Soziales, gelangen die Anregungen der jungen Generation somit in die Detailplanung.

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Hage stellte im Rahmen des Jugendforums fest, wie wichtig es ist, die Wünsche und Bedürfnisse der Jugendlichen in der politischen Entscheidungsfindung zu berücksichtigen. Diese Foren haben gezeigt, dass Jugendliche sehr wohl an politischen Prozessen interessiert sind, sofern sie in konkreten Projekten Teilhabe erfahren. Und genau daran versucht Diepholz anzuknüpfen, indem die Stadt eine offene Kommunikation via sozialer Medien und persönlichem Kontakt pflegt.

Bei der Fragestellung um die Einbindung von Wasser in die Planung gibt es unterschiedliche Ansichten. Wilhelm Reckmann von der FDP zeigt sich überrascht über den SPD-Vorschlag und hält es für sinnvoller, sich erst später mit einer Integration von Wasserressourcen zu beschäftigen. Die Diskussion verdeutlicht, dass die Einbeziehung eines Gewässers im Planungsprozess entscheidend ist für die Möglichkeit, ein einladendes Umfeld für Freizeitaktivitäten zu schaffen. Der SPD-Sprecher Jacobsen befürchtet, dass ohne eine frühe Planung das Thema Wasser möglicherweise in Vergessenheit gerät.

Die Hoffnung auf Fördergelder zur Finanzierung des Parks bleibt bestehen, auch wenn dies Unsicherheiten birgt. Hage kündigte an, dass etwa 850.000 Euro veranschlagt sind für die Umsetzung, doch die tatsächlichen Kosten aufgrund der momentanen Marktentwicklung schwanken können. Ziel sei es, eine breite Palette an Förderprogrammen anzuzapfen, um die Kosten zu minimieren und die Finanzierung zu sichern, wobei Überlegungen angestellt wurden, Anträge erst 2025 zu stellen.

Trotz Widerstand auf Kurs bleiben

Die SPD und die Anhänger des erweiterten Plans zeigten sich nach dem endgültigen Votum im Ausschuss enttäuscht über die ablehnende Haltung von CDU und FDP. Letztendlich wurde der Änderungsvorschlag abgelehnt, was bei den Sozialdemokraten Besorgnis über die langfristige Sicht auf die Planung hervorrief. „Wir hätten die Chance nutzen können, unser Konzept durch externe Ideen zu bereichern“, äußerte Sonja Syrnik von der SPD.

Der Zeitrahmen für die Umsetzung des Projekts sieht vor, dass ein positiver Beschluss im Stadtrat im September gefasst wird, gefolgt von einer Ausschreibung noch in diesem Jahr. Realistisch betrachtet könnte der Bau dann im dritten Quartal 2025 beginnen, wo die Stadt darauf setzt, dass das Projekt mit einer klaren Vision und den Wünschen der Jugendlichen in Einklang steht.

Die planerischen Diskussionen um den „Park der Generationen“ werfen einen Blick auf die zukünftige Gestaltung öffentlicher Räume, die sowohl den Bedürfnissen der Jugend gerecht werden als auch innovative Ansätze für die Einbindung von Wasser und Natur bieten. Hier wird auch deutlich, wie wichtig es ist, dass die Stimmen aller Beteiligten Gehör finden, um langfristig lebendige und funktionale Parks zu schaffen.

Entwicklung des Münteparks im Kontext der Stadtentwicklung

Der Müntepark nimmt eine zentrale Rolle in der Stadtgestaltung Diepholz ein. Die Transformation zu einem „Park der Generationen“ hat nicht nur touristische Ambitionen, sondern spiegelt auch gesellschaftliche Trends wider, die den Fokus auf die Bedürfnisse von Jugendlichen legen. Diese Aufwertung ist Teil eines größeren städtebaulichen Rahmens, in dem Freizeit- und Naherholungsangebote zunehmend an Bedeutung gewinnen. Städte wie Diepholz sind gefordert, Räume zu schaffen, die den unterschiedlichen Altersgruppen gerecht werden und den sozialen Zusammenhalt fördern.

Im Kontext der demografischen Veränderungen in Deutschland wird deutlich, dass immer mehr Menschen in urbanen Räumen leben und die Ansprüche an öffentliche Plätze steigen. Teilhabe und Mitbestimmung, gerade der jüngeren Generation, sind essentielle Faktoren, die zum sozialen Frieden und zur Lebensqualität in einer Stadt beitragen. Das Projekt im Müntepark könnte somit ein Modell für zukünftige Stadtentwicklungsprojekte in anderen Gemeinden werden.

Statistische Daten zur Jugendbeteiligung und zu verdeckten Bedürfnissen

Laut einer Umfrage des Deutschen Jugendinstituts im Jahr 2023 fühlen sich lediglich 37% der Jugendlichen in Deutschland aktiv in kommunale Entscheidungsprozesse eingebunden. Dieses niedrige Engagement zeigt, dass viele junge Leute das Gefühl haben, dass ihre Stimmen nicht gehört werden. Die Stadt Diepholz hat durch die Jugendbeteiligung im Rahmes des „Parks der Generationen“ Ansätze geschaffen, um diesen Trend umzukehren.

Zudem ist der Bedarf an Sport- und Freizeitangeboten unter Jugendlichen sehr hoch. 68% der Befragten in einer Studie des Österreichischen Instituts für Jugendforschung gaben an, dass eine Verbesserung der vorhandenen Freizeitangebote für sie von großer Bedeutung wäre. Die Umgestaltung des Münteparks könnte als direktes Ergebnis dieser Bedürfnisse interpretiert werden und somit auch ein Signal an die Jugend senden, dass ihre Anliegen ernst genommen werden. Die Stadtverwaltung plant daher, verschiedene Kommunikationskanäle zu nutzen, um die Jugendlichen aktiv in den Prozess einzubinden.

Kooperationsmöglichkeiten mit lokalen Institutionen

Die Lebenshilfe Grafschaft Diepholz hat bereits Interesse bekundet, sich an der Gestaltung und Umsetzung des Basketballfeldes zu beteiligen. Solche Kooperationen mit lokalen sozialen Institutionen sind von großer Bedeutung, da sie nicht nur zur Finanzierung und Umsetzung des Projekts beitragen, sondern auch dazu, Barrieren abzubauen und Inklusion zu fördern. Die Einbindung von Organisationen, die mit Jugendlichen arbeiten, kann zudem sicherstellen, dass die Angebote auf die realen Bedürfnisse der Nutzer abgestimmt sind.

Diese Zusammenarbeit könnte auch mit weiteren lokalen Unternehmen und Schulen ausgebaut werden, um das Gemeinschaftsgefühl zu stärken und das Projekt als ein gemeinsames Anliegen der Stadtgemeinschaft zu etablieren. Bildungseinrichtungen könnten beispielsweise Workshops anbieten, bei denen Schülerinnen und Schüler aktiv an der Planung und Gestaltung des Parks mitwirken und somit praktische Erfahrungen im Bereich Stadtplanung und Beteiligung sammeln.

– NAG

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