Der Männergesangverein (MGV) Heede hat in seiner letzten Versammlung eine einschneidende Entscheidung getroffen: Der Verein wird zum Jahresende aufgelöst. Dieses bedeutende Ereignis wurde einstimmig beschlossen, allerdings gab es bei dieser Entscheidung einige Enthaltungen. Während die Auflösung eine traurige Wendung in der 70-jährigen Geschichte des Chores darstellt, diskutieren die Mitglieder dennoch darüber, wie sie ihre Leidenschaft für das Singen auch in Zukunft aufrechterhalten können.
Die Generalversammlung fand im Hotel Castendiek statt und begann gewohnt mit der Genehmigung der Tagesordnung. Unter dem Vorsitz von Heinrich Lehmann wurden die Protokolle der letzten Versammlung verlesen und sogar ein neuer Vorstand gewählt, was die Tradition des MGV Heede unterstreicht. Besonders erfreulich war die Ehrung von Wilhelm Leymann, der für seine 70-jährige Singetätigkeit ausgezeichnet wurde. Diese Auszeichnung erhielt er im Namen des Chorverbandes Niedersachsen-Bremen mit einer Urkunde und dem Ehrenzeichen in Gold. Heinrich Lehmann selbst wurde für zehn Jahre Vorstandsarbeit geehrt, was zeigt, dass die Vereinsführung stark engagiert ist.
Ehrungen und Rückblick auf die Vereinsgeschichte
Für viele der Mitglieder war die Ehrung von Leymann ein emotionaler Moment, da sie nicht nur seinen langen Einsatz feierten, sondern auch den unaufhaltsamen Rückgang der aktiven Musiker der letzten Jahre reflektierten. Der Chorleiter Danilo Sodogé drückte das Dilemma des Vereins klar aus: „Wir sind nicht mehr auftrittsfähig“, stellte er fest und verwies auf die Tatsache, dass beim letzten Treffen nur noch sieben Sänger anwesend waren. Diese Entwicklungen machen deutlich, wie sich die Rahmenbedingungen für den MGV über die Jahre verändert haben.
Dennoch war die Stimmung in der Versammlung nicht vollständig von Traurigkeit geprägt. Viele Mitglieder zeigten sich optimistisch. Der Vorschlag, eine „Singegruppe“ zu gründen, wurde von mehreren Anwesenden unterstützt. „Die Freude am Singen sollte nicht enden“, betonend er, dass auch wenn der MGV nicht mehr besteht, die Möglichkeit, gemeinsam zu singen, bestehen bleibt.
Optionen für die Zukunft
Ein weiterer positiver Aspekt des Abends war die Diskussion über die Möglichkeiten, die den verbleibenden Sängern offenstehen. Eine Idee war die Teilnahme an den Proben des Männergesangvereins Brockum, wo ebenfalls Danilo Sodogé als Chorleiter fungiert. „In Brockum haben wir etwa 18 aktive Sänger“, erklärte Sodogé. Der Gedanke, dass einige Sänger in der Lage wären, in die Nachbarstadt zu reisen, um dort weiterhin ihre Liebe zum Gesang auszuleben, bietet eine Perspektive für die Zukunft.
Es wurde auch die Möglichkeit erörtert, Fahrgemeinschaften zu bilden, um das Singen weiterhin in einem gemeinsamen Fest zu pflegen. „Wie es scheint, ist ein Wechsel nach Brockum für einige Sänger denkbar“, bestätigte Heinrich Lehmann, und das lässt Raum für eine positive Entwicklung, auch wenn der formelle Verein aufgelöst wird.
Das letzte Singen in Heede ist für den 18. Dezember geplant, und die Mitglieder möchten dieses Ereignis gebührend feiern, während sie gleichzeitig die Tradition des MGV bis zum letzten Tag aufrechterhalten. Auch wenn eine Ära zu Ende geht, zeigen die Diskussionsrunden, dass viele bereit sind, die Leidenschaft und Freude am Singen nicht einfach hinter sich zu lassen, sondern nach neuen Wegen zu suchen, um diese Leidenschaft im Gemeinschaftsrahmen weiter auszuleben.
Für weitere Informationen, siehe die aktuelle Berichterstattung auf www.kreiszeitung.de.