Hüde, ein malerischer Ort am Dümmer, kämpft um die Rückkehr zum Titel „Staatlich anerkannter Erholungsort“. Nach fast 13 Jahren ohne diesen Status, den die Gemeinde 2011 freiwillig abgegeben hatte, gibt es nun Bestrebungen, diesen prestigeträchtigen Titel zurückzuerlangen. Doch die Hürden sind hoch! Ein entscheidendes Problem: Es fehlt an einer zertifizierten Tourismus-Information vor Ort, was laut den Vorgaben der Samtgemeinde Lemförde ein Ausschlusskriterium für die staatliche Anerkennung ist.
Ratsmitglied Jürgen Hage ist über diese bürokratische Hürde empört. „Das so abzutun, kann ich nicht hinnehmen“, äußerte er sich besorgt. Hüde ist zwar Teil der Tourist-Information Dümmerland, die in Lembruch ansässig ist, doch das reicht nicht aus. Die Ratsfrauen Angelika Lüters-Wöbker und Heike Hannker schlagen vor, im örtlichen Hallenbad eine Zweigstelle einzurichten. Hage bringt zudem Beispiele anderer Orte ins Spiel, die mit minimalen Öffnungszeiten die Anforderungen erfüllt haben. Die Verleihung des Titels obliegt dem Amt für regionale Landesentwicklung in Hildesheim.
Wirtschaftliche Überlegungen und Herausforderungen
Warum ist dieser Titel für Hüde so wichtig? Es geht um die Wirtschaft! In Erholungsorten dürfen Geschäfte an Sonntagen öffnen, was die Attraktivität des Ortes steigert und mehr Touristen anlockt. Hage warnt: „Könnte Hüde den Sonntag nicht anbieten, gehen die Geschäfte woanders hin.“ Die Konkurrenz aus Lembruch könnte eine ernsthafte Bedrohung darstellen, falls dieser Nachbarort seinen Titel erhält.
Doch die Rückkehr zum Status hat ihren Preis. Neben der fehlenden Tourist-Info müssen auch Gutachten zur Luftqualität und Hygienesituation erstellt werden, was Hüde in den fünfstelligen Euro-Bereich kosten könnte. Jährliche Kosten kommen noch hinzu, während der Nutzen in Form von offenen Geschäften an Sonn- und Feiertagen sowie einem positiven Image kaum messbar ist. Die Entscheidung steht also noch aus: Lohnt sich der Aufwand für den begehrten Titel?
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