In Barnstorf sorgt ein besorgter Rentner dafür, dass der Zustand des Hunteholzes, einem beliebten Erholungsgebiet, nicht in Vergessenheit gerät. Wilhelm Bagge, 68 Jahre alt, berichtet von den zunehmenden Mängeln im Wald, in dem er schon als Kind gespielt hat. Bei seinen wöchentlichen Spaziergängen mit seinem Hund fällt ihm immer öfter Müll auf, sowie vernachlässigte Wanderwege, die mit Brennnesseln und Schlamm überwuchert sind.
Bagger ist besonders um das Naturdenkmal „Alte Oma“ besorgt, eine alte Schlangenbuche, die durch einen umgestürzten Baum erheblich beschädigt wurde. Trotz mehrfacher Hinweise an die Gemeinde und die Friedrich-Plate-Stiftung, die das Gebiet verwaltet, ist der Baum bisher nicht entfernt worden. „Das Schild, das die Alte Oma als Naturdenkmal kennzeichnete, wurde auch abgenommen“, so Bagge. Dies ist besonders beunruhigend, da die Buche im Naturdenkmal-Register vermerkt ist.
Die Herausforderungen im Hunteholz
Wilhelm Bagge ist nicht der Einzige, der sich Sorgen macht. Viele andere Spaziergänger haben die Mängel ebenfalls bemerkt. Laut Bagge hat er die Friedrich-Plate-Stiftung bereits kontaktiert, doch bisher blieb eine Verbesserung aus. „Ich möchte die Stiftung nicht in Misskredit bringen“, sagt er und erkennt an, dass die Stiftung viel Gutes für Barnstorf getan hat. „Doch momentan scheinen die Prioritäten woanders zu liegen“, vermutet er.
Die Chronik zum 30-jährigen Bestehen der Friedrich-Plate-Stiftung erinnert an dessen ursprünglichen Willen. Die Stiftung war gegründet worden, um das Gelände der ehemaligen Huntemühle als Erholungsgebiet für die Bürger von Barnstorf zu gestalten. Bagge drängt darauf, dass die Interessen des Stifters wieder in den Vordergrund rücken. Er fragt sich, wie Familien mit Kinderwagen oder Radfahrende durch das unzugängliche Gelände kommen sollen und schlägt vor, Schotter auf die matschigen Stellen der Wege zu bringen.
Für Bagge ist es wichtig, dass das Hunteholz weiterhin für alle zugänglich bleibt. „Es muss kein perfekt aufgeräumter Wald sein, aber die Wanderwege sollten in Ordnung gebracht werden“, sagt er. Er und andere Anwohner sind bereit, bei der Pflege des Gebiets zu helfen, um sicherzustellen, dass es auch in Zukunft genutzt werden kann.
Friedrich-Plate-Stiftung äußert sich
Auf die Sorgen von Wilhelm Bagge hat die Friedrich-Plate-Stiftung reagiert. In einer Stellungnahme betont der Vorstand, dass man die Situation im Hunteholz wohl kennt und sich in regelmäßigem Austausch mit den zuständigen Personen steht. „Wir wünschen uns eine naturnahe Waldentwicklung, die auch Totholz einschließt, welches als Lebensraum für viele Insekten und Pilze dient“, erklärt die Stiftung.
Gleichzeitig wird angemerkt, dass der Müll und der Grünschnitt im Hunteholz ein ernstes Problem darstellen. Die Stiftung betont jedoch, dass diese Verunreinigungen nicht aus ihrem eigenen Einflussbereich stammen. „Ein parkähnlicher Zustand der Wege wird von uns nicht angestrebt“, heißt es in der Stellungnahme weiter. Der Grund dafür liege in den finanziellen Herausforderungen, denen sich die Stiftung gegenübersieht. Man wolle die Mittel nicht von anderen wichtigen Zielen, wie Schulen und Vereinen, abziehen.
So bleibt abzuwarten, ob sich die Situation im Hunteholz verbessert und ob die Stimmen der Bürger, wie die von Wilhelm Bagge, Gehör finden werden. Der Dialog zwischen den Anwohnern und der Friedrich-Plate-Stiftung könnte entscheidend sein, um eine Lösung zu finden, die sowohl der Erhaltung des Naturdenkmals als auch der Erholung der Barnstorfer dienen kann. Eine tiefere Analyse dieses Phänomens bietet der Artikel von www.kreiszeitung.de.