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Finanzielle Krise in Delmenhorst: 42,8 Millionen Euro Defizit droht!

Der Delmenhorster Stadtrat steht kurz davor, sich intensiv mit dem städtischen Haushalt für 2025 zu befassen. Die Stadtverwaltung hat bereits den Entwurf vorgelegt, der ein alarmierendes Defizit von 42,8 Millionen Euro für das kommende Jahr prognostiziert. Ein Haushaltssicherungskonzept wird unausweichlich erforderlich sein, auch wenn die Verantwortlichen betonen, dass weiterhin in zukunftsträchtige Projekte investiert werden soll.

Die finanziellen Herausforderungen für Delmenhorst sind spürbar gewachsen. Während es in den vergangenen Jahren oft gelungen ist, Haushaltsüberschüsse zu erzielen, wird im Jahr 2025 eine Kehrtwende erwartet, die auch in den Folgejahren anhalten soll. Die Gründe für diese Entwicklung sind vielfältig und reichen von Mehrausgaben in sämtlichen Fachbereichen bis hin zu steigenden Kosten im Sozialbereich und der Jugendhilfe. „Systemsprenger“ – ein Begriff, der Probleme von Kindern und Jugendlichen beschreibt, die nicht in das reguläre System passen – tragen ebenfalls zu diesem Anstieg bei.

Investitionen trotz Defizit

Erster Stadtrat Markus Pragal hat betont, dass Delmenhorst trotz der angespannten finanziellen Lage nicht auf Investitionen verzichten will. Diese seien entscheidend für die Standortqualität. Insbesondere in Bildung, Sport und der frühkindlichen Betreuung werden diese Investitionen als maßgebliche Standortfaktoren angesehen. Für das Jahr 2025 sind beeindruckende Investitionen vorgesehen: 23,44 Millionen Euro für Schule und Sport, 5,72 Millionen Euro für den Straßen- und Brückenbau sowie 4,8 Millionen Euro für kulturelle Projekte, insbesondere für das Kleine Haus.

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Die finanziellen Strukturen der Stadt sind jedoch erheblich belastet. Die Gründe sind zum Teil durch notwendige Ausgaben im Bereich der Digitalisierung an Schulen und die steigenden IT-Kosten bedingt. Zudem steigen die Energiekosten und es sind bedeutende Mittel für die Gebäudeunterhaltung und -bewirtschaftung erforderlich. Ab 2024 sind auch 24 neue Stellen in der Stadtverwaltung geplant, um chronischen Personalmangel in kritischen Bereichen, wie beispielsweise im Bauwesen, auszugleichen.

Künftige Steuererhöhungen möglich

Um die Einnahmen für das Jahr 2024 zu steigern, lässt die Stadtverwaltung die Möglichkeit von Steuererhöhungen aufkommen. Dies könnte insbesondere die Hunde- und die Vergnügungssteuer betreffen. Pragal betont, dass solche Erhöhungen jedoch die Zustimmung des Stadtrats benötigen, der dies im Rahmen der anstehenden Haushaltsberatungen diskutieren wird. In der letzten Sitzung wurde bereits eine lebhafte Diskussion über einen höheren Satz bei der Hundesteuer geführt, die letztlich abgelehnt wurde. Einige Stadträte könnten jedoch durchaus offen für ein Umdenken sein, angesichts der finanziellen Schieflage der Stadt.

Die nächsten Schritte im Haushaltsprozess werden entscheidend sein, nicht nur für die finanzielle Stabilität Delmenhorsts, sondern auch für die Ausrichtung und Prioritäten der kommenden Jahre. Die Bürger werden mit Spannung beobachten, wie der Stadtrat auf diese Herausforderungen reagieren wird, um sowohl die nötigen Investitionen zu sichern als auch die defizitären Strukturen in den Griff zu bekommen.

Zusätzliche Informationen zu den Entwicklungen in Delmenhorst und dem städtischen Haushalt sind in einem aktuellen Bericht auf delmenews.de zu finden.

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