Während die Welt in Paris dem sportlichen Wettkampf bei den Olympischen Spielen zuschaut, hebt sich in der norddeutschen Küstenregion ein ganz anderer Wettstreit der besonderen Art – der „Nationalpark-Tag der Artenvielfalt“. Am 10. August versammelten sich rund 50 Arten-Spezialist*innen in Cuxhaven, um die Lebewesen der Region zu erforschen und zu dokumentieren. Bei diesem Ereignis, dessen letzte Auflage 2022 auf der Insel Langeoog stattfand, wurde die enorme Vielfalt der Flora und Fauna an der Cuxhavener Küste detailliert unter die Lupe genommen.
Die Beteiligten, darunter Fachleute vom Niedersächsischen Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN), der Stadt Cuxhaven sowie der Nationalparkverwaltung, blicken auf eine lange Tradition der Erhaltung und Erforschung der Naturlandschaften zurück. Mit Fahrrädern machten sich die Expert*innen auf den Weg in die verschiedenen Lebensräume wie Watt, Salzwiesen und Küstenheide. Dabei standen sie vor der spannenden Mission, die artenreiche Natur zu begutachten und in den vielen Facetten zu dokumentieren.
Die beeindruckenden Ergebnisse
Das am Ende des Tages präsentierte Ergebnis war beeindruckend: Über 550 unterschiedliche Tier- und Pflanzenarten konnten verzeichnet werden. Diese Zahl verdeutlicht nicht nur die Artenvielfalt, die in diesem Teil Deutschlands zu finden ist, sondern unterstreicht auch die Bedeutung des Nationalparks und der Biosphärenregion Niedersächsisches Wattenmeer als Hotspot für Biodiversität. Unter den rund 550 verzeichneten Arten gab es neben Wiederfunden auch einige Erstnachweise, was die Wichtigkeit dieses Ereignisses nochmals herausstellt.
Bei der Begrüßung durch den Oberbürgermeister Uwe Santjer und Bernd Oltmanns, dem stellvertretenden Leiter der Nationalparkverwaltung, wurde deutlich, wie Einsatz und Fachwissen der anwesenden Biologen dazu beitragen, das Verständnis für die komplexen Ökosysteme zu fördern, und wie dieses Wissen in den Bemühungen um Naturschutz und Bildungsarbeit Anwendung findet. Der Tag bot den Experten nicht nur die Möglichkeit, die Artenvielfalt zu dokumentieren, sondern auch, ihre Leidenschaft für die Natur zu teilen und das öffentliche Bewusstsein für das wertvolle Erbe der Region zu schärfen.
Die Ereignisse an der Cuxhavener Küste stehen für einen größeren Trend: die zunehmende Bedeutung der wissenschaftlichen Erkundungen und die Sensibilisierung der Gesellschaft für den Naturschutz. Die engagierten Teilnehmer dieses speziellen Tages sind sich bewusst, dass ihre Arbeit nicht nur für die wissenschaftliche Gemeinschaft, sondern auch für die breitere Öffentlichkeit von unschätzbarem Wert ist, um ein besseres Verständnis für die Natur und die Herausforderungen, die sie bewältigen muss, zu entwickeln.
– NAG