Im Landkreis Cuxhaven ist eine wichtige Diskussion über den Schutz des Igels, der zum Wildtier des Jahres 2024 gekürt wurde, entbrannt. Der Einsatz von Mährobotern, besonders in der Nacht, stellt eine große Gefahr für diese Tiere dar, die zu dieser Zeit aktiv auf der Suche nach Nahrung sind. Die Kreisverwaltung appelliert an die Bevölkerung, ihre Maschinen nur tagsüber zu betreiben. Dies liegt daran, dass Igel sich während der Dämmerung und Nachts nicht in der Lage befinden, sich vor den gefräßigen Klingen der Mähroboter zu schützen.
Die Igel sind keine natürlichen Fluchttiere, was sie besonders verletzbar macht. Sie versuchen, sich durch das Hochstellen ihrer Stacheln zu verteidigen, jedoch bietet dies keinen Schutz vor den scharfen Klingen der Mäher. Verletzungen durch Rasenmähroboter sind häufig und können für die Tiere tödlich enden. Dies belegen auch aktuelle Studien des Leibniz-Instituts für Zoo- und Wildtierforschung in Berlin, das alarmierende Daten über Schnittverletzungen bei Igeln sammelt.
Politische Diskussion und geplante Regelungen
Das Thema Sicherheit der Igel wurde jüngst in einer Sitzung des Fachausschusses für Umwelt-, Klima- und Verbraucherschutz und Landwirtschaft behandelt. Dort wurde ein Antrag der Tierschutzpartei und der Linken diskutiert, der ein nächtliches Fahrverbot für Mähroboter anregte. Bei der Überprüfung stellte sich jedoch heraus, dass dem Landkreis die rechtlichen Mittel fehlen, um eine solche Regelung durchzusetzen. Dennoch gibt es breite Übereinstimmung unter den politischen Vertretern, dass ein besserer Schutz für die Igel dringend erforderlich ist.
Auf nationaler Ebene wird derzeit eine Änderung des Tierschutzgesetzes erwogen, die ein Mähverbot von privaten Rasenflächen während der Dämmerung und der Nacht vorsieht. Dies soll dem Schutz gefährdeter Tierarten, einschließlich des Igels, dienen. Es scheint also, dass eine rechtliche Regelung in naher Zukunft möglich ist.
Tipps für einen igelfreundlichen Garten
Neben der Beachtung der richtigen Mähzeiten gibt es auch viele einfache Maßnahmen, die Gartenbesitzer ergreifen können, um Igel zu unterstützen. Ein igelfreundlicher Garten trägt erheblich zur Erhaltung dieser Art bei. So sollten Laub, Äste und Sträucher in Ecken des Gartens liegen bleiben; diese Materialien bieten Igeln Schutz vor Kälte und dienen als Nistmaterial während des Winterschlafs. Tagsüber suchen Igel Sicherheit in Hecken, Haufen von Steinen oder im Kompost.
Um den Igeln und anderen Insekten einen Rückzugsort zu bieten, ist es hilfreich, einige Rasen- und Wiesenflächen nicht zu mähen. Auf diese Weise können Gartenbesitzerinnen und -besitzer ihren Teil zum Erhalt dieser wichtigen Art leisten und gleichzeitig die Biodiversität in ihren Gärten fördern.
Die steigenden Schnittverletzungen und die offensichtliche Gefährdung der Igel durch nächtliche Mäharbeiten sind alarmierend. Es bleibt zu hoffen, dass sowohl politische Maßnahmen als auch das Bewusstsein der Menschen zur Rettung dieser charmanten Tiere beitragen. Mehr Informationen über die Thematik sind hier zu finden.