Cuxhaven

Hoffnung und Nähe: So verbindet Inga Thom die Seeleute in Cuxhaven!

Cuxhaven ist ein wichtiger Hafenort in Deutschland, der eine Vielzahl an Schifffahrtsunternehmen und Seeleuten beherbergt. Inga Thom, eine engagierte Mitarbeiterin der Seemannsmission Cuxhaven, hat sich dem Ziel verschrieben, das Leben der Seefahrer zu erleichtern, die oft monatelang von ihren Familien getrennt sind. Sie ist eine von nur zwei Hauptamtlichen der Mission und wird von etwa zehn Ehrenamtlichen unterstützt.

An einem warmen Sommertag besucht Thom das Schiff Corelli, einen Chemie-Tanker, wo der Duft von frisch gebackenen Zimtschnecken die Luft erfüllt. Der Schiffskoch Frederic Macauba, der seit fünf Monaten auf See ist, schätzt die Besuche der Seemannsmission. „Wenn das Essen nicht gut ist, ist die Laune nicht gut“, merkt Thom an, was zeigt, wie wichtig einfache Dinge im Leben auf See sind. Seeleute aus Ländern wie den Philippinen kommen oft zu ihm, und die Kommunikation erfolgt zumeist auf Englisch.

Seemannschaft und Technik

Thoms Arbeit beinhaltet auch die Bereitstellung von SIM-Karten und Internetzugang für die Seeleute, die dadurch die Möglichkeit haben, mit ihren Familien in Kontakt zu bleiben. Oft müssen sie mit beschränkten Datenvolumen auskommen, was den Kontakt erheblich einschränkt. Mit einem Internet-Router, den die Seemannsmission bereitstellt, können die Männer nun jedoch unbegrenzt videotelefonieren – ein echter Lebensretter für die Seeleute, die oft in Isolation leben.

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„Ich habe einen ständigen Austausch mit den Seeleuten“, erklärt Thom. Sie hört sich ihre Geschichten, Sorgen und Wünsche an, und bringt oft kleine Geschenke mit. Diese zwischenmenschlichen Kontakte sind für die Seeleute von großer Bedeutung, da sie oft weit weg von ihrem Heimatland und ihren Familien sind. Viele von ihnen markieren bereits im Voraus den Tag ihrer Rückkehr – wie bei Macauba der 23. August, an dem er nach Manila zurückkehren wird.

Die Seemannsmission selbst hat eine lange Geschichte, die bis ins Jahr 1886 zurückreicht. Sie ist als diakonische Einrichtung Teil der evangelischen Kirchen in Deutschland. In Cuxhaven sind sie einer von 33 Standorten weltweit. Ihre Hauptaufgabe besteht darin, den Seeleuten zu helfen, sei es beim Geldwechseln oder durch organisierte Freizeitaktivitäten im Seemannsclub. Thom kennt die Herausforderungen, mit denen die Seeleute konfrontiert sind, und versucht, ihnen dort zu helfen, wo sie es am dringendsten benötigen.

Der menschliche Kontakt zählt

Ein weiterer wichtiger Aspekt ihrer Arbeit ist die Schaffung von Gemeinschaft und das Feiern von Momenten, die anderen Menschen selbstverständlich erscheinen. Geburtstage zum Beispiel werden oft weit weg von Familie und Freunden gefeiert. Diesem Umstand entgegentretend, bringt Thom manchmal kleine Geschenke mit, wie kürzlich für den jungen Kadetten Igor, der an Bord der BBC Coral seinen Geburtstag gefeiert hat. „Es ist einfach ein kleiner Weg, um ihnen zu zeigen, dass sie nicht vergessen sind“, sagt Thom.

Im vergangenen Jahr unternahm die Seemannsmission rund 1.700 Besuche auf verschiedenen Schiffen und hatte etwa 4.900 Begegnungen mit Seeleuten. Thom spielt dabei eine entscheidende Rolle, denn sie hilft nicht nur den Seeleuten, ihren Alltag zu bewältigen, sondern leistet auch einen kulturellen Austausch zwischen verschiedenen Nationalitäten. Diese Begegnungen machen ihre Arbeit lebendig, da sie Menschen aus aller Welt trifft, die sonst nie Kontakt zu einem Landmenschen in Cuxhaven hätte.

Thom empfindet es als Privileg, diese Verbindungen zu knüpfen und hört oft Geschichten, die sie zum Schmunzeln bringen. „Das Hier ist der internationalste Job in Cuxhaven“, sagt sie, und es wird deutlich, dass ihre tägliche Arbeit viel mehr umfasst als nur das Verteilen von Informationen oder Hilfen. Es ist der zwischenmenschliche Kontakt, der für die Seeleute von Bedeutung ist und der ihnen hilft, sich in ihrer oft einsamen Welt weniger verloren zu fühlen.

Inga Thoms Engagement zeigt, wie wichtig kleine Gesten der Nächstenliebe und des Verständnisses im Leben der Seeleute sind. Ihre Aufgabe ist nicht nur eine berufliche Herausforderung; sie ist Ausdruck eines tiefen menschlichen Miteinanders, das über Grenzen hinweg verbindet.

Quelle/Referenz
merkur.de

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